Kate Middleton erstrahlte in einem klassischen Hochzeitskleid von Designerin Sarah Burton aus dem Hause Alexander McQueen.

London. 11.52 Uhr, ein erster kurzer Moment, als Kate Middleton in den Rolls Royce steigt, der sie und ihren Vater zur Kirche bringen wird: Ahh ... Spitze, schmale Schultern, Schleier, Tiara, nicht Blumenkranz. Mehr ist auf den ersten Blick nicht zu erhaschen. Erst einmal muss die Schleppe verstaut werden auf dem Rücksitz, bevor Michael Middleton hineinrutschen kann. Sofort steigen Erinnerungen auf, an Prinzessin Diana in der gleichen Situation, die von noch weit mehr Stoffmassen umspült war.

Währenddessen hatte die Queen bereits in ihrem unverwechselbaren "Total"-Look, dieses Mal in sonnigem Gelb (die Blume am Hut lieferte die Manufaktur Steyer aus Sachsen) in der Westminster Abbey ihren Platz eingenommen an der Spitze einer farbenfrohen Hochzeitsgesellschaft in Cut, Uniformen und mit vielen extravaganten Hütchen.

Dann endlich der große Moment: Die zukünftige Herzogin von Cambridge betritt den roten Teppich in einer cremeweißen Bustierrobe überzogen mit langen Ärmeln und Stehkragen aus Spitze, das Haar trägt sie offen unter dem feinen Schleier mit hauchzarter Stickerei. Der wird gehalten von einer Cartier-Tiara, die Queen Mum bei ihrer Hochzeit trug und nun von der Queen der Braut dem Brauch gemäß - etwas Geliehenes - geborgt wurde. Die Diamantohrringe in Eichenblatt-Form sind ein Geschenk der Eltern Middleton, auch ein Symbol für die Bodenständigkeit, die in dieser Familie (und für William) eine große Rolle spielt.

Das Kleid ist ein Entwurf von Sarah Burton, der Nachfolgerin des verstorbenen Alexander McQueen im gleichnamigen Modehaus. Zwar hatte das Unternehmen immer wieder Spekulationen dementiert, doch dann wurde Mrs. Burton gesehen, wie sie am Donnerstagabend in das Braut-Hotel huschte.

Prinzessin Catherine, wie sie nun heißt, hatte sehr bewusst Burton ausgewählt, steht die Marke McQueen doch wie sie selbst für die gekonnte Verknüpfung von Tradition und Moderne. Und ganz besonders für einen perfekten Schnitt. Und so war auch ihr Kleid aus englischer Seide und französischer Spitze mit seinen feinen Details genau richtig. Romantisch, aber dennoch schlicht, elegant, aber jung.

+++"Diese Grandezza, die uns hier oft fehlt, war zauberhaft"+++

Eine schwingende Robe, aber keine Prinzessinen-Explosion wie seinerzeit Dianas Rüschenrausch. Die Schleppe wie ein Symbol: lang und ausladend genug für die Kamera-Totale auf den Roten Teppich, doch kein endloser Läufer, der jeden Schritt lähmt.

Prinz Williams Uniform:

Prinz William trug die Uniform der Irish Guards. Ihm war erst im Februar der Ehrentitel des Oberst der Irish Guards verliehen worden. Er selber ist Leutnant bei der Royal Air Force (RAF). Deshalb hatten viele damit gerechnet, dass er die blaue Luftwaffenuniform tragen würde. Der Prinz trug am Rock den Stern und das Band, die ihn als Ritter des Hosenbandordens ausweisen. Auch die Medaille zum Goldenen Thronjubiläum der Queen hatte er angesteckt. William trug goldene Schwert-Schlingen, aber kein Schwert.