Vor seinem Amoklauf an einer Schule in Rio nahm der Täter ein bizarres Video auf. Darin kündigt er einen Kampf gegen “grausame Menschen“ an.

Rio de Janeiro. Rund eine Woche nach dem Amoklauf in einer Schule in Rio de Janeiro ist ein Video des Todesschützen aufgetaucht. Darin spricht der 23-Jährige über sein Leben und gibt auch vage Hinweise, warum er am vorigen Donnerstag im Ortsteil Realengo zehn Mädchen und zwei Jungen im Alter von 12 bis 15 Jahren erschoss. Es gehe um den Kampf gegen „grausame Menschen und Feiglinge“, die die Schwachen und Wehrlosen ausnutzten, sagte der Attentäter, der sich nach dem Massaker in der Schule selbst mit seinem Revolver erschoss. Er selbst sah sich offenbar als Opfer von Mobbing und Gängelung. Das Video entstand laut Medien zwei Tage vor der Tat.

Unterdessen hielt Rios Erzbischof Orani Tempesta am Mittwoch eine Messe für die Opfer und Angehörigen, an der auch Rios Gouverneur Sergio Cabral teilnahm.

Nach dem Amoklauf wurden im Kongress in Brasília Rufe nach einem Verbot des Waffenverkaufs in Brasilien laut. Bereits am Dienstag wurde im Senat die Initiative für ein entsprechendes Referendum auf den Weg gebracht, das im Falle einer Zustimmung im Oktober abgehalten werden soll.