Bei einem Amoklauf in einer Schule in Rio de Janeiro sind nach Angaben der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag mindestens 13 Menschen getötet worden, darunter auch der Täter. Mindestens 20 Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher der Feuerwehr, Evandro Bezerra, dem Fernsehsender Globo.

Die brasilianische Nachrichtenagentur Agencia Brasil meldete mindestens elf Tote. Andere brasilianische Medien setzten die Zahl der Opfer höher an, sie schwankten zwischen elf und sechzehn. Der Täter sei bei einem Feuergefecht mit der Polizei ins Bein geschossen worden und habe sich anschließend das Leben genommen, berichtete Agencia Brasil weiter.

In Panik versetzte Eltern eilten nach dem Vorfall zu der Schule, deren Schüler zwischen 10 und 15 Jahre alt sind. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Eltern weinten und schreiend nach Informationen über ihre Kinder verlangten. Ein Hubschrauber landete in einem Fußballfeld neben der Schule landeten und brachte Verletzte in nahegelegene Krankenhäusern.

Bislang kein Motiv bekannt

Bei dem Täter handelte es sich Polizeiangaben zufolge um einen 23-jährigen früheren Schüler der Schule in Rio de Janeiro. Polizeikommandant Djalma Beltrame sagte dem Fernsehsender Globo, der Schütze habe einen Brief am Tatort zurückgelassen, in dem er angedeutet habe, sich töten zu wollen. Ein eindeutiges Tatmotiv habe er aber nicht genannt. Nach Angaben der Tageszeitung „O Globo“ hatte der Täter keine Vorstrafen.

In Deutschland weckte der Vorfall ungute Erinnerungen an den Amoklauf von Lörrach im vergangenen September, bei dem vier Menschen ums Leben kamen und den von Winnenden, bei dem ein 17-Jähriger in seiner früheren Schule und auf der anschließenden Flucht 15 Menschen tötete. Der Täter richtete sich anschließend selbst.

Die USA hatten im Januar vergangenen Jahres einen größeren Amoklauf mit vier Toten erleben müssen. Dabei hatte ein Mitarbeiter des ABB-Konzerns im US-Staat Missouri in einem Werk drei Kollegen erschossen und sich anschließend selbst getötet.