Angehörige legten Bilder und persönliche Gegenstände der 29 Bergleute nieder. Die Leichen konnten bislang nicht geborgen werden.

Wellington. In Neuseeland haben am Donnerstag mehr als 10.000 Menschen der vor knapp zwei Wochen in einem Kohlebergwerk verschütteten Bergleute gedacht. Vor Beginn der Gedenkfeier in der Stadt Greymouth erinnerten die Teilnehmer mit Schweigeminuten an die 29 Bergarbeiter, die nach einer zweiten Explosion in der Pike River-Mine für tot erklärt worden waren. Zu Ehren der verschütteten Bergleute waren 29 Tische aufgestellt, auf denen Helme, Lampen und die Namen der Kumpel zu sehen waren.

Vor den Regierungsgebäuden des Landes wehten die Flaggen auf halbmast. Neuseeland habe gehofft, dass die Bergleute "aus den Tiefen der Erde" wieder an die Oberfläche kommen würden, sagte der neuseeländische Ministerpräsident John Key zu den Teilnehmern der Gedenkfeier. "Aber sie sind nie nach Hause gekommen." Neben dem Ministerpräsidenten und Angehörigen der Opfer nahmen mehrere ausländische Diplomaten an der Gedenkfeier teil. Bei der ersten Explosion am 19. November waren auch Bergleute britischer und südafrikanischer Herkunft verschüttet worden.

Angehörige legten Bilder und persönliche Gegenstände, darunter Kleidungsstücke und Surfbretter, der 29 vermissten Bergleute auf die dafür vorgesehenen Tische. Wegen mehrerer Explosionen in der Pike River-Mine konnten die Leichen der verschütteten Bergarbeiter bislang nicht geborgen werden. Er könne nicht mit dem Tod seines Sohnes abschließen, solange er nicht dessen Leiche gesehen habe, sagte Lawrie Drew, dessen Sohn Zen in der Grube verschüttet wurde.

Rettungsarbeiter begannen unterdessen damit, ein Feuer im Inneren des Kohlebergwerks auf der Südinsel Neuseelands zu löschen. Sobald die explosiven Gase verdrängt seien, werde damit angefangen, die glühenden Temperaturen im Inneren der Mine herunterzukühlen, sagte Polizeipräsident Gary Knowles zu Journalisten.