Die Dominikanische Republik und Haiti teilen sich die Karibikinsel Hispaniola. An der Grenze wurden nun sanitäre Kontrollen eingeführt.

Santo Domingo/Port-au-Prince. Es war nur eine Frage der Zeit: Aber vier Wochen nach dem Ausbruch der Cholera in Haiti ist der erste Infizierte in der benachbarten Dominikanischen Republik registriert worden. Wie das Gesundheitsministerium in Santo Domingo am Dienstagabend (Ortszeit) weiter mitteilte, handelt es sich bei dem Kranken um einen aus Haiti stammenden Gastarbeiter. Der 32-Jährige, der eine Arbeitsgenehmigung für die Dominikanische Republik habe, sei in einem Krankenhaus der Stadt Higüey im Osten des Landes isoliert worden, nachdem die Erkrankung nachgewiesen worden sei, berichtete die Zeitung "El Nacional“. Das Gesundheitsministerium betonte, dass es keinen Grund zur Besorgnis gebe, da der Infizierte von den Gesundheitsbehörden überwacht werde.

Der Haitianer war vor wenigen Tagen von einem Besuch in der Heimat zurückgekehrt, wo er sich offensichtlich angesteckt hatte. Die Dominikanische Republik und Haiti teilen sich die Insel Hispaniola in der Karibik östlich Kubas. Die Cholera war am 19. Oktober im zentralen haitianischen Department Artibonite ausgebrochen. Über 1000 Menschen sind mittlerweile gestorben, rund 16.000 haben sich infiziert .

Die gefährliche, aber heilbare Krankheit wird hauptsächlich durch bakterienverseuchtes Wasser übertragen. In Haiti trinken viele Menschen vor allem auf dem Lande ungereinigtes Flusswasser. An den Grenzübergängen zu Haiti hat die Dominikanische Republik strenge sanitäre Kontrollen eingeführt.

Keine Reisewarnung für das beliebte Urlaubsland

Auch nach dem ersten Cholera-Fall in der Dominikanischen Republik sind Reisen in den Inselstaat ohne größere Gefahren möglich. Das Auswärtige Amt in Berlin verzichtete am Mittwoch auf eine Reisewarnung. Derzeit sei die Ansteckungsgefahr für Personen, die sich in den Touristengebieten oder der Hauptstadt Santo Domingo aufhielten, gering, heißt es in den Reise- und Sicherheitshinweisen. Ein erkrankter 32-jähriger Haitianer wird in einem Krankenhaus 160 Kilometer östlich von Santo Domingo behandelt.

Für das benachbarte Haiti gilt die Reisewarnung des Auswärtigen Amts dagegen weiter. Aufgrund unzureichender hygienischer Verhältnisse und mit Beginn der Regenzeit bestehe hohe Seuchengefahr, heißt es in den Hinweisen.