Ein wissenschaftliches Gutachten soll klären, aus welcher Entfernung ein Schrei erklungen sein könnte, den Zeugen wahrgenommen hatten.

Grefrath. Mit Hilfe eines Gutachtens will die Polizei bei der Suche nach dem vermissten Mircos aus Grefrath (Kreis Viersen) das Suchgebiet eingrenzen. Wie ein Polizeisprecher am Dienstag mitteilte, hatte eine Zeugin am mutmaßlichem Tatabend in der Nähe von Kempen einen lauten Schrei gehört, der mit dem Verschwinden des Elfjährigen im Zusammenhang stehen könnte. Die Angaben der Frau konnten inzwischen von weiteren Zeugen bestätigt werden. Ein wissenschaftliches Gutachten soll nun klären, aus welcher Entfernung die Hinweisgeber den Schrei wahrgenommen haben können. Wann dieses Gutachten vorliegen soll, konnte der Polizeisprecher am Dienstag noch nicht sagen.

Der Leiter der Soko Mirco, Ingo Thiel, wandte sich am Dienstagabend mit einem Offenen Brief an die Einwohner im Raum Grefrath. Darin appellierte er an die Bevölkerung, die Polizei weiter mit Hinweisen zu versorgen: „So werden wir den Täter immer weiter einkreisen, und wir sind fest davon überzeugt: Wir kriegen ihn mit Ihrer Hilfe und unserer Arbeit!“ Ausdrücklich bedankte er sich für die bisherige Unterstützung: „Wir alle sind hoch motiviert, wir sind Familienväter und -mütter, wir wollen Mircos Familie Gewissheit über das Schicksal ihres Jungen geben.“ Bislang sind bei der Polizei rund 2.800 Hinweise eingegangen.

+++Analyse der DNA-Spuren im Fall Mirco kann Monate dauern+++

Am Montag hatten mehr als 300 Beamte nördlich von Grefrath vergeblich nach dem seit über drei Wochen vermissten Jungen gesucht. Weitere groß angelegte Suchaktionen seien zunächst nicht geplant. Die Ermittlungskommission werde sich zunächst weiter mit dem Auswerten von Hinweisen und dem Abgleichen von Aussagen beschäftigen.

Mirco war am 3. September zuletzt an einer Bushaltestelle in der Nähe einer Skater-Anlage in Grefrath gesehen worden. Von dort aus wollte er mit dem Fahrrad nach Hause fahren, kam aber nicht an. Die Polizei befürchtet, dass das Kind einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Sie geht davon aus, dass der Täter aus der Region stammt.