Der Salzburger Bischof Andreas Laun sieht die Teilnahme an der Loveparade als Aufstand gegen Schöpfung und göttliche Ordnung.

Hamburg. Andreas Laun, Bischof von Salzburg, sorgt mit einem merkwürdigen Text für hitzige Diskussionen im Internet. Für die konservative Seite "kath.net" schrieb er einen "Klartext" und verurteilte, ähnlich wie jüngst Eva Herman , die Loveparade als "abstoßend".

"Das Mitleid mit den Opfern ist eine Sache, eine andere die Feststellung: Love – Parade“ und Teilnahme an ihnen sind, abgesehen von ihrem abstoßenden Erscheinungsbild, objektiv eine Art Aufstand gegen die Schöpfung und gegen die Ordnung Gottes, sind Sünde und Einladung zur Sünde!" schreibt der Bischof, und einige Absätze weiter: "Man weigert sich anzuerkennen, dass die Loveparade, abgesehen von ihrem krankhaften Erscheinungsbild, auch mit Sünde zu tun haben könnte und darum, folgerichtig, auch mit dem richtenden und strafenden Gott!"

Was auch immer sich Launs richtender und strafender Gott gedacht haben mag - ihm, einem Menschen, stehe es nicht zu, daran zu zweifeln, stellt der Bischof fest. Wobei es ihm ebenfalls nicht zustehe, die Katastrophe als Strafe Gottes zu bezeichnen. Was ihm dann zusteht? Die Interpretation der Bibel offenbar. Der Glaube an einen nicht strafenden Gott jedenfalls sei falsch. "Gott straft aus Liebe."

Zum vollständigen Text von Bischof Laun

Kurz: Den versprochenen Klartext gibt es nicht. Mir steht kein Urteil zu, aber man wird ja wohl noch sagen dürfen?

Im Netz sorgt die Entgleisung dann auch für einiges Kopfschütteln. "Wie kann man die katholische Kirche noch ernst nehmen?" fragt der Niederländer BonifatiusK auf Twitter. Herkules54 schreibt auf der Website der Kleinen Zeitung: "Wenn Gott aus Liebe straft... dann hätte er den Bischof Laun schon längst einen Blitz geschickt, damit er endlich uns mit seinen dummen und beleidigenden Aussagen in Ruhe läßt.", und John_Northants twittert: "Bischof Andreas Laun lebt wohl in seiner eigenen Welt."

Eine Welt, die durch solche Reaktionen offenbar tief erschüttert wurde. In seiner Antwort von Sonnabendabend schimpft Laun über die "Macher dieses Aufregungs-Journalismus". Entschuldigen will er sich nicht. Sein Text, richtig gelesen, lasse keine Missverständnisse zu.

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