Wegen Mordes an Lolita Brieger muss sich seit Anfang März der 51-jährige Landwirt Josef K. aus Scheid vor Gericht verantworten.

Trier. Im Prozess um den Tod der jungen Frau Lolita Brieger sind am Dienstag Kleidungsstücke des mutmaßlichen Mordopfers vorgelegt worden. Die Kleider wurden im Oktober 2011 mit den sterblichen Überresten Briegers auf der früheren Mülldeponie im nordrhein-westfälischen Frauenkron geborgen.

Dabei sind an Pullover und Bluse der vor 30 Jahren getöteten Lolita Brieger Drahtreste gefunden worden. Zudem sei der Pullover Briegers von hinten nach vorne über den Kopf der Toten gestülpt gewesen, sagte ein Kriminaltechniker am Dienstag vor dem Landgericht Trier. Das lasse den Schluss zu, dass Lolita Brieger möglicherweise von hinten überrascht wurde, ihr der Pulli über den Kopf gezogen wurde und sie mit einer Drahtschlinge erdrosselt worden sei, sagte Staatsanwalt Eric Samel am Rande des Mordprozesses gegen einen 51-Jährigen Landwirt aus Scheid (Kreis Vulkaneifel). Er soll 1982 seine Ex-Freundin ermordet und ihre Leiche auf der frühreren Mülldeponie im nordrhein-westfälischen Frauenkron verscharrt haben.

Zwei Drahtreste seien rechts und links vom vorderen Hals im Pullover, zwei weitere am hinteren Kragen und Rücken der Bluse „eingewachsen“ gewesen, sagte der Kriminaltechniker. Die Tote habe in einem großen Plastiksack gelegen, der an einem Ende mit Draht verschnürt worden sei. Die stark verrosteten Drähte, jeweils zwischen fünf und zehn Zentimeter lang, sind laut Staatsanwalt Samel „ein zentrales Element der Beweisaufnahme und Anklage“.

Der wegen Mordes angeklagte Bauer schweigt seit Prozessbeginn Anfang März zu den Vorwürfen. Zu dem Fundort der Leiche hatte die Ermittler im Herbst 2011 ein Zeuge geführt, der dem Angeklagten bei der Beseitigung der Toten geholfen haben will. Laut Anklage hatte das einstige Paar immer wieder gestritten, weil der Vater des Bauern gegen die Verbindung war. Einen Tag vor der mutmaßlichen Tat habe der Freund sich von der schwangeren Lolita getrennt. Als sie ihn umstimmen wollte und das Kind weiter austragen wollte, habe er sie umgebracht, hieß es. Der Prozess geht am 3. Mai weiter.