Vor drei Jahrzehnten wurde Lolita Brieger umgebracht. Der Mörder soll ihr Ex-Freund, der Bauer Josef K., gewesen sein. Doch er wurde jetzt freigesprochen.

Trier. Der gewaltsame Tod der jungen Lolita Brieger vor 30 Jahren bleibt vorerst ungesühnt. Das Landgericht Trier sprach einen Landwirt aus der Eifel am Montag vom Vorwurf des Mordes frei, zeigte sich aber dennoch von seiner Schuld überzeugt.

Der 51-Jährige habe seine schwangere Ex-Freundin im November 1982 getötet und sich eines Totschlags schuldig gemacht, sagte die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz. Weil die Tat aber inzwischen verjährt ist, konnte der Mann aus Scheid (Kreis Vulkaneifel) deshalb nicht verurteilt werden - und das Gericht als freier Mann verlassen.

Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen Mordes angeklagt und eine lebenslange Haft gefordert. „Wir werden prüfen, ob wir Revision einlegen“, sagte Triers Leitender Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer. Die Leiche der damals 18-jährigen Lolita war auf einer Müllkippe im nordrhein-westfälischen Frauenkron verscharrt und erst im vergangenen Jahr nach dem Hinweis eines Zeugen entdeckt worden.

Der Zeuge will dem Täter damals bei der Beseitigung der Leiche geholfen haben - er hatte die Polizei im September 2011 zum Fundort geführt. Die Verteidigung des Landwirts hatte auf Freispruch plädiert. Der Angeklagte hatte seit Prozessbeginn Anfang März geschwiegen.

Das Urteil sei „ein Ergebnis, das nicht zufriedenstellend ist“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer. Es sei aber „aufgrund der Rechtslage“ hinzunehmen. „Es bleibt aber ein ungutes Gefühl.“ Kernfrage des Prozesses war, ob dem 51-Jährigen ein Mord nachgewiesen werden kann. Denn nur dann hätte er ins Gefängnis gemusst - da Mord nicht verjährt.