Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen müssen am Eyjafjalla-Gletscher Hunderte wegen eines Vulkanausbruchs in Sicherheit gebracht werden.

Reykjavik. Islands Behörden haben zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen 700 Menschen wegen eines Vulkanausbruchs in Sicherheit gebracht. Alle Bewohner am Rande des Eyjafjalla-Gletschers im südlichen Teil der Atlantikinsel mussten ihre Häuser verlassen, nachdem Seismologen in der Nacht verstärkte unterirdische Aktivitäten unter dem Gletscher gemessen hatten. Befürchtet wurden auch Überschwemmungen.

Aus Flugzeugen wurde über mehrere Kilometer hohe Rauchsäulen über dem Vulkan berichtet. Ein Polizeisprecher erklärte, dass der Wasserstand in einem von dem Gletscher abfließenden Fluss in kurzer Zeit um mehr als anderthalb Meter gestiegen sei. Auch Brücken über Islands wichtigste Straßenverbindung galten als gefährdet.

Der seit 1823 inaktive Vulkan war am 21. März erstmals wieder ausgebrochen. Die fast durchweg auf einsamen Bauernhöfen lebenden Anwohner wurden sofort evakuiert, konnten aber nach wenigen Tagen in ihre Häuser zurückkehren. Die Aktivitäten aus den mehrere hundert Meter langen Erdspalten am Rand des Gletschers 120 Kilometer östlich von Reykjavik galten in der vergangenen Woche als eher schwach. Island ist durch vulkanische Aktivitäten entstanden. Von 140 Vulkanen sind noch 30 aktiv.