Nach dem erneuten Vulkanausbruch unter dem Gletscher Eyjafjallajökull haben Aschewolken zu Flugverboten in Europa geführt.

London. Das Chaos im europäischen Flugverkehr wird immer größer: Wegen der Aschewolke eines isländischen Vulkans wird der gesamte britische Luftraum ab 13 Uhr gesperrt. Hunderte Flüge in Großbritannien, Irland und Skandinavien wurden abgesagt.

Der Vulkanausbruch unter dem isländischen Gletscher Eyjafjallajökull betrifft auch die Lufthansa. Die Airline könne wegen dicker Aschewolken derzeit unter anderem die Flughäfen von Birmingham und Manchester in England sowie Stavanger in Norwegen nicht anfliegen, sagte ein Firmensprecher am Donnerstag. „Bisher handelt es sich um einige wenige Flugausfälle.“ Sollte sich die Aschewolke nach Südosten weiterbewegen, könnten jedoch auch Flughäfen in Norddeutschland und Osteuropa betroffen sein.

Schon in den frühen Morgenstunden hatte es Flugausfälle gegeben. Im Norden Schottlands wurde der Luftverkehr ganz eingestellt. Erhebliche Störungen gab es auch in Manchester, Liverpool, London-Stansted, Newcastle und Birmingham, wo auch Flüge aus Deutschland gestrichen wurden. Die nationale Flugüberwachung NATS teilte mit, die Flüge über dem britischen Luftraum seien eingeschränkt worden, da die Vulkanasche ein „erhebliches Sicherheitsrisiko“ darstelle. Der Billigflieger Easyjet strich mehrere Flüge von London-Stansted.

+++ BETROFFENE PASSAGIERE BEKOMMEN IHR GELD ZURÜCK +++

Zuvor hatte auch die norwegische Flughafenverwaltung eine Sperre des Luftraums im Norden des Landes bekanntgegeben. Der Vulkan unter dem isländischen Gletscher war am Mittwochmorgen ausgebrochen, bis zu 800 Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden. Die britische Flugsicherheit kündigte an, die Aschewolke werde vermutlich in Richtung Süden weiterziehen. Meteorologen glauben, dass sich die Asche erst in ein paar Tagen auflösen könnte. Die Sorge sei, dass der Jetstream in Island in südöstliche Richtung ziehe, was Asche nach Schottland, Dänemark und Norwegen bringen könnte, sagte Matt Dobson von der MeteoGroup. Es sei unmöglich vorauszusagen, wie viel Asche herunterkommen werde.

In Hamburg ist die Lage am Flughafen noch entspannt. "Im Moment sieht es so aus, als ob die Aschewolke nicht zu uns zieht", sagte eine Spercherin des Hamburger Flughafens. Um 11.15 Uhr ist eine British Airways-Maschine nach London Heathrow gestartet. Bislang sind nur fünf Flüge nach Birmingham, Manchester und London gestrichen worden. "Ob Flüge gestrichen werden, entscheiden die Fluggesellschaften", so die Flughafensprecherin.