Der Amokläufer von Ansbach ist aus dem künstlichen Koma aufgewacht. Jetzt soll Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen werden.

Ansbach. Der Amokläufer von Ansbach ist aus dem künstlichen Koma erwacht. Er sei bisher aber noch nicht vernommen worden, sagte Oberstaatsanwältin Gudrun Lehnberger am Montag auf Anfrage der AP. Sollte sich sein Gesundheitszustand nicht wieder verschlechtern, werde noch im Laufe des Tages der Haftbefehl wegen zehnfachen versuchten Mordes gegen ihn eröffnet.

Der 18-jährige Gymnasiast hatte am Donnerstag mit fünf Brandsätzen, vier Messern und einer Axt bewaffnet einen Anschlag auf seine Schule in Ansbach verübt. Dabei wurden neun Schüler und ein Lehrer verletzt, zwei 15-jährige Mädchen lebensgefährlich. Anschließend setzte ein Polizeibeamter den 18-Jährigen mit fünf Schüssen außer Gefecht und verletzte ihn schwer.

Den Amoklauf hatte der angehende Abiturient als „Apocalypse Today“ in seinen Kalender für den 17. September eingetragen. Außerdem hatte er ein Testament verfasst und auf den Jahrestag des Terroranschlags von New York, 9/11, datiert. Das Motiv für die Tat ist weiter unklar, weitere Ermittlungsergebnisse will die Staatsanwaltschaft Ansbach am Nachmittag bekanntgeben.