St. Paulis Trainer André Schubert übt vor dem DFB- Pokalspiel in Offenburg deutlich Kritik. Carlos Zambrano geht zu Eintracht Frankfurt.

Hamburg. Offenburg und sein Umland versteht sich als "Genussregion", was die zahlreichen Wein- und Stadtfeste durchaus belegen. Der Europa-Park Rust, Deutschlands größter Freizeitpark, ist nur 30 Kilometer entfernt, und es ließe sich in der Ortenau sicherlich ein vergnügliches Wochenende verbringen. Für den FC St. Pauli wird die Reise nach Offenburg, wo am Sonnabend der ortsansässige OFV zum DFB-Pokalspiel wartet (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de), eher kein Vergnügen.

+++ 33 Grad in Offenburg: St. Pauli vor nächstem heißen Pokalkampf +++

Die Mannschaft von Trainer André Schubert erwartet ein Oberliga-Klub zu einer Hitzeschlacht in einem mit 10 000 euphorisierten Zuschauern ausverkauften Stadion. Bis zu 35 Grad Celsius soll es warm werden, für den 412 Mitglieder starken Offenburger FV und die gesamte Region ist es das Spiel des Jahres. Eine in allen Belangen hitzige Atmosphäre also, die dem Profiklub aus Hamburg nicht unbedingt entgegen kommt, zumal alles andere als ein deutlicher Sieg einer Schmach gleichkäme. "Wir dürfen nicht den Hauch von Nachlässigkeit zeigen, keinen Zweifel aufkommen lassen und müssen das Spiel dominieren", sagte André Schubert, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft gegen Ingolstadt (1:1) in der Nachbetrachtung überhaupt nicht zufrieden war. Er habe sich vom hohen Ballbesitzanteil und von den guten Chancen in den letzten zehn Minuten blenden lassen. "Nach der Videoanalyse muss ich sagen: 'Das ist zu wenig, wir müssen in allen Bereichen deutlich zulegen'", erklärte der Trainer und bemängelte vor allem den Einsatz und die Laufbereitschaft seiner Mannschaft. "Da müssen wir uns steigern", sagte Schubert: "Das hat auch mit Willen zu tun und ich erwarte mehr von uns."

+++ Carlos Zambrano reist zum Medizincheck nach Frankfurt +++

Nicht mehr viel zu erwarten hat der FC St. Pauli wohl von Carlos Zambrano. Der Peruaner wird aller Voraussicht nach nicht mehr nach Hamburg zurückkehren, wenn er am Freitag von seinem Länderspieleinsatz zurück nach Deutschland kommt. Zambrano soll direkt nach seiner Landung in Frankfurt bei der Eintracht einen Medizincheck absolvieren und könnte dann direkt einen Vertrag unterschreiben, voraussichtlich für drei Jahre. Der FC St. Pauli, der zuletzt immer wieder betont hatte, dass der 23-Jährige den Verein nicht verlassen darf, bevor ein Ersatz gefunden ist, wollte das nicht kommentieren. Ohne einen Ersatz würde die Personaldecke in der Abwehr sehr dünn, zumal Florian Mohrs Knieverletzung eine stete Gefahr darstellt. "Fakt ist, da ist noch irgendetwas", sagt der Innenverteidiger. "Wir probieren das so gut es geht hinzukriegen, ich werde regelmäßig untersucht und hoffe, dass es ohne Operation ausheilt." Sollte Mohr irgendwann ausfallen, stünde mit Markus Thorandt nur noch ein fitter Innenverteidiger zur Verfügung, da auch Sören Gonther nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wieder voll belastbar ist. Das gleiche gilt derzeit für Florian Kringe, der auch gestern aufgrund von Hüftbeschwerden nicht trainieren konnte.