Außenverteidiger Dennis Diekmeier wechselt von Nürnberg an die Elbe zum Hamburger SV. Tasci und Afellay sagen dem HSV indes ab.

Hamburg. Armin Veh hatte seine Freude am Spiel, zumindest teilweise. Immerhin hatte die Offensive im ersten "echten" Test am Mittwochabend bei Hajduk Split (3:3) überzeugt. Sogar der spät eingewechselte Youngster Heung Min Son, 18, und der in der vergangenen Saison so oft gescholtene Jonathan Pitroipa wussten den HSV-Trainer zu beeindrucken. "Son bleibt definitiv bei den Profis", legt sich Veh früh fest. Und auch Pitroipa, dessen Berater bis zuletzt mit dem HSV über den Sinn eines Verbleibs in Hamburg diskutierte, bekam vom neuen HSV-Trainer eine klare Ansage: "Es interessiert mich nicht, was der Berater oder der Spieler sagen. Wenn wir wollen, dass er bleibt, dann bleibt er." Und danach sieht es aus.

Alles andere als lobende Worte fand Veh dagegen für die Defensive . Der junge Muhamed Besic habe ihm gefallen, allerdings ganz im Gegensatz zum gestandenen Tschechen David Rozehnal, dem nichts gelang. "Er war sicher nicht gerade überragend", so Veh vorsichtig, ehe er deutlich das größte Problem ansprach: "Die Abwehr ist mit Sicherheit unsere größte Baustelle."

Wen angelt sich der HSV? Von Enten und Interessenten

Schon heute soll es Fortschritte geben, wenn Dennis Diekmeier vorgestellt wird. Mit dem 20-Jährigen, der gestern seinen Medizincheck problemlos bestand, verpflichtet der HSV einen aufstrebenden Rechtsverteidiger - mit einem für Veh typischen Problem. "Er ist nach vorn richtig gut und ganz sicher einer der schnellsten Spieler in der Bundesliga. Aber er hat nach hinten seine Probleme. Hier muss er noch lernen." Zeit bekommt der U-21-Nationalspieler, der den HSV rund zwei Millionen Euro Ablösesumme kostet, bis 2014. Lernen soll er von seinem direkten Konkurrenten Guy Demel, dem erfahrenen Abwehrchef Joris Mathijsen - sowie einem Neuen. Oder mehreren? "Wer weiß", so Veh, "einer wird sicher noch kommen."

Zuletzt wurden Spieler wie der Franzose William Gallas (vertragslos), Benfica Lissabons Luisao, Schalkes Heiko Westermann und Stuttgarts WM-Fahrer Serdar Tasci gehandelt. Und während die ersten beiden in die Schublade "Gerücht" einsortiert werden dürften, zählt Westermann weiter zum Kreis der Kandidaten. Über Jungnationalspieler Tasci schwärmte Veh erneut: "Ich habe sein Talent gesehen und ihn damals beim VfB 2006 als 19-Jährigen hochgeholt. Er war jung, kräftig und hat schnell bei mir gespielt. Wie Besic. Das sind Spieler, die mir gefallen."

Allerdings sieht es seit gestern Abend so aus, als würde Tasci, der mindestens 15 Millionen Euro Ablöse kosten soll, den VfB gar nicht verlassen wollen. Sportchef Jochen Schneider teilte nach einem Gespräch mit Tascis Berater Uli Ferber mit, dass der 23-Jährige in Stuttgart bleiben werde. Darauf habe man sich gemeinsam verständigt.

Zerschlagen hat sich wohl auch der Transfer von Mittelfeldspieler Ibrahim Afellay. Knapp neun Millionen Euro hatte der HSV PSV Eindhoven geboten, doch der niederländische Nationalspieler sagte jetzt ab. Dafür steht mit Gojko Kacar von Hertha BSC ein halb so teurer Ersatz bereit. Gut möglich, dass er schon kommende Woche mit dem HSV ins Trainingslager reist.