Vor dem Halbfinale gegen Italien streiten sich Klose, Gomez, Reus, Müller, Schürrle und Podolski um drei offene Positionen in der Startformation.

Danzig. Joachim Löw tüftelt wieder. Der Bundestrainer mit dem goldenen Aufstellungshändchen genießt die heißen Trainingsduelle zwischen Klose und Gomez, Reus und Müller sowie Schürrle und Podolski um die offenen Startplätze im Halbfinal-Klassiker gegen Italien. Die Griechenland-Bezwinger können sich nicht sicher sein, zumal Löw für das Duell morgen (20.45 Uhr, ARD und Liveticker auf abendblatt.de ) in Warschau "die eine oder andere Änderung" andeutete: "Es ist nicht das Allheilmittel, eine Mannschaft spielen zu lassen, die gewonnen hat. Italien ist eine ganz andere Hausnummer als Griechenland. Wir müssen schon noch mal einen draufsetzen, um zu gewinnen", erklärte Löw am Dienstag.

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Die schwarze Turnierserie gegen die Squadra Azzurra soll endlich reißen. Doch Löw ist nicht so kühn, sich zu weit vorzuwagen. Mit möglichen Feierlichkeiten als Europameister am kommenden Montag in Deutschland wolle er sich frühestens nach einem Sieg gegen Italien beschäftigen. Er habe Teammanager Oliver Bierhoff "gebeten, mich nicht zu stören", sagte Löw deutlich. Er ist 24 Stunden am Tag nur noch mit den Italienern beschäftigt, ihren "extrem guten Stärken", ihrem "genialen Strategen" Andrea Pirlo und dem auch mitseinen 34 Jahren immer noch "wahnsinnig guten" Torwart Gianluigi Buffon.

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Um gegen diese italienische Mannschaft zu bestehen, setzt der Bundestrainer weiter auf Bastian Schweinsteiger. Der Münchner trainiert wieder mit dem Team. Einziger Störfaktor bei der letzten Übungseinheit im Danziger Stammquartier war gestern einmal mehr das Wetter, über das sich Löw"ärgern" musste: Regen beeinträchtigte die Übungen. Im Warschauer Stadion, bei dem man notfalls das Dach schließen könnte, sollen Özil, Schweinsteiger, Khedira und Co. den Spielverlauf aber unabhängig vom Wetter vorgeben. "Es ist das Allerwichtigste, unser eigenes Spiel auf den Platz zu bringen. Dann werden wir auch gut sein", sagte Löw.

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Der Bundestrainer will's wissen - erst gegen Italien, dann gegen Spanien oder noch einmal gegen Portugal. Verbandschef Wolfgang Niersbach weiß, wie sehr sich auch Löw nach der Krönung sehnt: "Finale 2008, zweimal WM-Dritter, das sind schon großartige Leistungen gewesen. Jetzt den i-Punkt zu setzen, das wünschen wir uns alle." Niersbach bedankte sich zudem für die "phänomenale Unterstützung" der deutschen Mannschaft in der Heimat. Dieser kann sich das DFB-Team auch vor Ort wieder gewiss sein: Rund 25 000 Fußballfans aus Deutschland werden sich nach Schätzungen der polnischen Organisatoren kurz entschlossen auf den Weg zum EM-Halbfinale nach Warschau machen.

Mit Material von dpa