Peking. Bei der Ehrenrunde nach seinem Triumph über 200 Meter brachte ein chinesischer Kameramann den Weltmeister zu Fall. Bolt blieb unverletzt.

Auch im zweiten Duell mit seinem Erzrivalen Usain Bolt musste sich Justin Gatlin über 200 Meter geschlagen geben. Damit bleibt Bolt weiterhin der erfolgreichste Athlet bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften aller Zeiten. Der Weltmeister Usain Bolt hatte nach seinem Triumph in Peking Glück, dass er sich bei einem Zusammenstoß mit einem Kameramann nicht verletzte. Als der Superstar am Donnerstag auf der Ehrenrunde war, fuhr ihn ein Kameramann auf zwei Rädern von hinten um. Der Weltrekordler und sechsfache Olympiasieger fiel kurz zu Boden, rappelte sich wieder auf und lachte einfach weiter. Zuvor hatte Bolt wie schon über 100 Meter seinen amerikanischen Rivalen Justin Gatlin besiegt.

Die Deutschen hingegen blieben heute ohne Medaille. Im Hammerwurffinale landete Betty Heidler auf einem enttäuschenden Rang Sieben. Kathrin Klaas landete vor ihr auf Rang Sechs.

Die Entscheidungen am Freitag

2:30 Uhr: 20 km Gehen Frauen
13:50 Uhr: Weitsprung Frauen
15:00 Uhr: 200 m Frauen
15:20 Uhr: 110 m Hürden Männer
15:35 Uhr: 100 m Hürden Frauen

Der Medaillenspiegel nach den Entscheidungen am Donnerstag
Medaillen: Gold, Silber, Bronze

1. Kenia 6, 3, 2
2. USA 3, 4, 5
3. Jamaika 3, 0, 2
4. Großbritannien 3, 0, 0
5. Polen 2, 1, 3
7. Deutschland 1, 2, 2

Bolt weiterhin erfolgreichster Athlet

Mit seiner zehnten Goldmedaille baute Usain Bolt die Führung in der ewigen Bestenliste der Leichtathleten aus. Die US-Amerikanierin Allyson Felix, die heute Gold über 400 Meter gewann, rangiert nun mit neun gewonnenen Goldmedaillen auf Platz Zwei. Bester Deutscher ist der ehemalige Diskuswerfer Lars Riedel auf Platz Elf, der zwischen 1991 und 2001 fünf Goldmedaillen und eine Bronzemedaille gewann.

Die Entwicklungen und Ergebnisse der Leichtathletik-WM am Donnerstag:

Bolt erneut Weltmeister

14:57 Uhr: Wieder hat Usain Bolt seinen Erzrivalen Justin Gatlin geschlagen. Im Finale über 200 m lag er mit 19,55 s 0,19 Sekunden vor dem zweifachen Dopingsünder. Bronze gewann der Südafrikaner Anaso Jobodwana mit Landesrekord von 19,87 s.
Die Platzierungen im Überblick:

Gold: Usain Bolt (Jamaika) 19,55 Sekunden (Weltjahresbestzeit),
Silber: Justin Gatlin (USA) 19,74 s,
Bronze: Anaso Jobodwana (Südafrika) 19,87 s,
4. Alonso Edward (Panama) 19,87 s, 5. Zharnel Hughes (Großbritannien) 20,02 s, 6. Ramil Guliyev (Türkei) 20,11 s, 7. Femi Ogunode (Katar) 20,27 s, 8. Nickel Ashmeade (Jamaika) 20,33 s.

Wieder Gold für USA

14:44 Uhr: Auch im 400 m Finale der Frauen geht die Goldmedaille an die USA. Allyson Felix gewinnt mit 49,26 Sekunden Gold vor Shaunae Miller (49,67 s) und Shericka Jackson (49,99 s).
Die Platzierungen im Überblick:

Gold: Allyson Felix (USA) 49,26 s,
Silber: Shaunae Miller (Bahamas) 49,67 s,
Bronze: Shericka Jackson (Jamaika) 49,99 s,
4. Christine Day 50,14 s, 5. Stephenie Ann McPherson 50,42 s, 6. Novlene Williams-Mills (alle Jamaika) 50,47 s, 7. Phyllis Francis (USA) 50,51 s, 8. Christine Ohuruogu (Großbritannien) 50,63 s.

Taylor gewinnt Gold im Dreisprung

14:30 Uhr: Mit 18,21 m hat Christian Taylor aus den USA den Dreisprung Weltrekord von 1995 (18,29 m) nur um 8 Zentimeter verfehlt. Zu Gold reichte es trotzdem, einen halben Meter vor der Konkurrenz.
Die Platzierungen im Überblick:

Gold: Christian Taylor (USA) 18,21 m,
Silber: Pedro P. Pichardo (Kuba) 17,73,
Bronze: Nelson Évora (Portugal) 17,52,
4. Omar Craddock (USA) 17,37, 5. Lyukman Adams (Russland) 17,28, 6. Marian Oprea (Rumänien) 17,06, 7. Dmitri Sorokin (Russland) 16,99, 8. Tosin Oke (Nigeria) 16,81, 9. Godfrey Mokoena (Südafrika) 16,81, 10. Leevan Sands (Bahamas) 16,68, 11. Jonathan Drack (Mauritius) 16,64, 12. Benjamin Compaoré (Frankreich) 16,63.

Heidler enttäuscht, Włodarczyk gewinnt

14:07 Uhr: Betty Heidler hat im Hammerwurffinale der Frauen die Medaillenränge weit verfehlt. Mit 72,56 m reichte es nur zu Rang Sieben. Kathrin Klaas hat die Bronzemedaille mit einer Saisonbestleistung von 73,18 m um knapp einen Meter verpasst, sie wurde Sechste. Gold hat sich Weltrekordhalterin Anita Włodarczyk mit 80,85 m geholt und ihren Weltrekord (81,08 m) um 23 Zentimeter verfehlt.
Die Platzierungen im Überblick:

Gold: Anita Wlodarczyk (Polen) 80,85 m;
Silber: Zhang Wenxiu (China) 76,33 m;
Bronze: Alexandra Tavernier (Frankreich) 74,02 m;
4. Sophie Hitchon (Großbritannien) 73,86 m; 5. Wang Zheng (China) 73,83 m; 6. Kathrin Klaas 73,18 m; 7. Betty Heidler 72,56 m; 8. Zalina Marghieva (Rumänien) 72,38 m.

Włodarczyk weiter vorne

14:07 Uhr: Włodarczyk übertrifft sich jede Runde selbst. Mit 80,85 m ist sie nur noch 23 Zentimeter hinter ihrem Weltrekord. Heidler rangiert mit 72,56 m auf Platz 7, Klaas mit 73,13 m auf Platz 5.

Neuer Hammerwurf Turnierrekord!

13:31 Uhr: Die Polin Anita Włodarczyk hat mit 80,27 m den weitesten Wurf der WM geschafft bisher. Betty Heidler und Kathrin Klaas sind indes noch weit von den Medaillenrängen entfernt.

Deutsche verpassen Hürdenfinale

13:25 Uhr: Gregor Traber hat mit einer Zeit von 13,37 Sekunden das Finale der 110 m Hürden verpasst. Sein Landsmann Matthias Bühler lief zwar mit 13,34 s persönliche Bestzeit, scheiterte dennoch. Aries Merrit, der nach der WM eine Spenderniere seiner Schwester bekommt, gewann das zweite Halbfinale mit 13,08 s.

Übersicht über die Geschehnisse am frühen Morgen:

10:51 Uhr: In der Diskuswurfqualifikation sicherte sich Christoph Harting, Bruder von Olympiasieger Robert Harting, mit einer Weite von 64,23 m als Dritter der Gruppe B das Finalticket. Daniel Jasinski scheiterte knapp mit 61,70 m und Martin Wierig schied dagegen in Gruppe A als Zwölfter aus (61,35 m).
Im Hochsprung übersprang Marie-Laurence Jungfleisch in der Qualifikation die geforderten 1,92 m.
Im Weitsprung überstand nur eine von drei Deutschen Springerinnen die Qualifkation. Malaika Mihambo erreichte mit 6,84 m als Drittbeste das Finale. Lena Malkus (6,46 m) und Sosthene-Taroum Moguenara (6,23 m) schieden aus. Im Vorlauf über 100 m Hürden erreichte Cindy Roleder als einzige deutsche Vertreterin mit einem Lauf von 12,86 s das morgige Halbfinale.