Spiegelburg hat für eine erste große Enttäuschung gesorgt. Ein Diskus-Trio steht hingegen im Finale. Die Ereignisse des Tages.

Bei der Leichtathletik-WM in Peking haben drei Diskuswerferinnen am Montag geschlossen das Finale im Diskuswerfen erreicht.. Julia Fischer, Nadine Müller und Shanice Craft treten am Dienstag (17 Uhr) gemeinsam im Kampf um die Medaillen an. Über 1500 m hatte Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien) ihren großen Auftritt. Erst im Juli hatte sie sensationell die 22 Jahre alte Bestmarke der Chinesin Qu Yunxia geknackt. Im Finale der Frauen über 100 Meter untermauerte Jamaika seine Vormachtsstellung im Sprintbereich.

Die Entscheidungen am Dienstag:

Stabhochsprung, Männer (13.05)

3000 m Hindernis, Männer (15.15)

Dreisprung, Frauen (13.30)

10.000 m, Frauen (14.35)

100 m, Frauen (15.35)

Die Entwicklungen und Ergebnisse der Leichtathletik-WM von Montag im Überblick:

Sechstes WM-Gold für Fraser-Pryce: Jamaikanerin gewinnt Sprint

16.03 Uhr: Die Jamaikanerin Shelly-Ann Fraser-Pryce ist zum dritten Mal Weltmeisterin über 100 Meter. Einen Tag nach dem Triumph ihres Landsmanns Usain Bolt gewann die 28-Jährige bei der Leichtathletik-WM in Peking wie schon 2009 und 2013 den Sprint. Fraser-Pryce setzte sich in 10,76 Sekunden durch. Hinter der Olympiasiegerin von 2008 und 2012 kamen die Niederländerin Dafne Schippers in der Landesrekordzeit von 10,81 und die Amerikanerin Tori Bowie (10,86) ins Ziel. Es war bereits die sechste WM-Goldmedaille für Fraser-Pryce. Die deutschen Teilnehmerinnen Verena Sailer, Rebekka Haase und Gina Lückenkemper waren im Vorlauf ausgeschieden.

Hindernisläufer zum vierten Mal in Folge Weltmeister

15.39 Uhr: Der Kenianer Ezekiel Kemboi hat sich zum vierten Mal in Folge WM-Gold über 3000 m Hindernis gesichert und damit Geschichte geschrieben. Als erster Leichtathlet gewann der 33-Jährige seine siebte Medaille in ein und derselben Disziplin. Zudem überflügelte Kemboi seinen großen Landsmann Moses Kiptanui, der das Hindernisrennen der WM dreimal in Serie gewonnen hatte. Der zweimalige Olympiasieger Kemboi siegte in 8:11,28 Minuten vor seinen Landsleuten Conseslus Kipruto (8:12,38) und Brimin Kipruto (8:12,54). Jairus Birech (8:12,62) machte Kenias Vierfach-Triumph perfekt.

Kolumbianerin verteidigt Dreisprung-Titel

15.31 Uhr: Dreispringerin Caterine Ibarguen hat ihren Titel verteidigt. Die 31 Jahre alte Kolumbianerin siegte mit 14,90 Metern vor Hanna Knyazyeva-Minenko. Sie kam auf 14,78 Meter und holte die erste WM-Medaille für Israel bei den Frauen überhaupt. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London war sie noch für die Ukraine angetreten und Vierte geworden. WM-Bronze sicherte sich Olga Rypakowa (Kasachstan) 14,77 Meter. Die deutsche Meisterin Kristin Gierisch aus Chemnitz belegte mit 14,25 den achten Platz.

Holzdeppe holt Silber im Stabhochsprung

15.19 Uhr: Zwei Jahre nach seinem Gold-Coup hat Titelverteidiger Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) Silber im Stabhochsprung gewonnen. Der 25-Jährige übersprang wie der Sieger Shawnacy Barber aus Kanada 5,90 m, leistete sich aber zuvor mehr Fehlversuche. Holzdeppe holte damit für das deutsche Team die dritte Medaille der WM. Bronze ging an den Topfavoriten Renaud Lavillenie (Frankreich) sowie die Polen Pawel Wojciechowski und Piotr Lisek, die jeweils 5,80 übersprangen. Olympiasieger und Weltrekordler Lavillenie scheiterte damit erneut bei dem Versuch, seinen ersten Weltmeistertitel zu gewinnen.

Kenianerin gewinnt Gold über 10.000 Meter

15.15 Uhr: Die Kenianerin Vivian Cheruiyot hat Gold über 10.000 m und damit ihren insgesamt vierten Weltmeistertitel gewonnen. Die 31-Jährige triumphierte bereits 2011 über 10.000 m sowie 2009 und 2011 über 5000 m. Hinter der Kenianerin (31:41,31 Minuten), die 2013 einen Sohn zur Welt gebracht hatte, holte Gelete Burka (Äthiopien/31:41,77) Silber, Bronze ging an Emily Infeld (USA/31:43,49). Seit 1997 ging der Titel entweder nach Kenia oder Äthiopien.

Gierisch Achte im Dreisprung

14.56 Uhr: Kristin Gierisch aus Chemnitz hat eine Medaille verpasst, als Achte aber die beste Platzierung einer deutschen Dreispringerin seit 22 Jahren erreicht. Beim Sieg der Titelverteidigerin Caterine Ibargüen (Kolumbien/14,90 m) sprang die deutsche Meisterin vier Tage nach ihrem 25. Geburtstag im dritten und fünften Versuch 14,25 m. Silber ging an die Olympiavierte Hanna Knyazyeva-Minenko (Israel/14,78), Bronze holte Olympiasiegerin Olga Rypakowa (Kasachstan) mit 14,77.

Makwala Schnellster im Halbfinale über 400 m

14.43 Uhr: Der Jahres-Weltbeste Isaac Makwala aus Botswana hat seine Ansprüche auf Gold über 400 m unterstrichen. Der Afrikameister zog in 44,11 Sekunden als Schnellster ins Finale am Mittwoch (15.50 Uhr MESZ) ein. Olympiasieger Kirani James (Grenada), Weltmeister von 2011, war in 44,16 allerdings nur unwesentlich langsamer. Der Olympiazweite Luguelin Santos (Dominikanische Republik) lief in 44,26 Landesrekord und gilt ebenfalls als Medaillenkandidat.

Fraser-Pryce als Schnellste ins 100-m-Finale

14.17 Uhr: Topfavoritin Shelly-Ann Fraser-Pryce hat als Halbfinal-Schnellste das Finale über 100 m (15.35 Uhr/ZDF) erreicht. Die Olympiasiegerin und Titelverteidigerin aus Jamaika kam als Siegerin ihres Rennens auf 10,82 Sekunden und trudelte auf den letzten Metern aus. Die 28-Jährige kann als erste Frau zum dritten Mal den WM-Titel in der Königsdisziplin holen. Härteste Konkurrentin der nur 1,60 m großen Fraser-Pryce dürfte im Endlauf die niederländische Europameisterin Dafne Schippers sein, die in 10,83 Sekunden Landesrekord lief. Nur fünf Europäerinnen waren jemals schneller. Einen starken Eindruck hinterließen auch die Amerikanerin Torie Bowie (10,87), Blessing Okagbare aus Nigeria und Jamaikas Ex-Weltmeisterin Veronica Campbell-Brown (beide 10,89).

Röhler wirft um die Medaillen, Olympiasieger Walcott schon raus

14.05 Uhr: Der deutsche Speerwurf-Meister Thomas Röhler (Jena) kämpft um die Medaillen. Der 23-Jährige meisterte die Qualifikation im dritten Versuch und zog mit 83,23 m ins Finale (Mittwoch, 13.05 Uhr/ZDF) ein. "Ich habe ein bisschen rumgetestet. Die Quali-Weite hätte ruhig auch schon früher kommen können. Aber jetzt kann ich beruhigt schlafen gehen", sagte Röhler im ZDF.

Rote Startnummern für Doping-Sünder? Storl begrüßt Harting-Idee

7.55 Uhr: David Storl hat die mögliche Kennzeichnung von Doping-Sündern mit roten Startnummern begrüßt. „Es ist schon eine gute Idee. Man sollte es schon offensichtlich gestalten, wenn Leute positiv getestet wurden“, sagte er am Sonntag nach dem Gewinn der Silbermedaille im Kugelstoßen bei der Leichtathletik-WM in Peking Silber. Der Vorschlag stammt von Diskus-Olympiasieger Robert Harting.

„Man sollte auch Leute, die zweimal positiv getestet worden sind, von solchen Wettkämpfen ausschließen - wie zum Beispiel einen Justin Gatlin, der zweimal überführt wurde“, meinte der 25 Jahre alte Storl. US-Sprinter Gatlin war zweimal wegen Dopings gesperrt und wurde am Sonntag im WM-Finale über 100 Meter hinter Usain Bolt Zweiter.

Weitspringer Heinle und Camara verpassen Finale

6.54 Uhr: Die deutschen Weitspringer Fabian Heinle und Alyn Camara sind in der Qualifikation ausgeschieden. Dem deutschen Meister Heinle (Tübingen) fehlten als 14. mit 7,96 m gerade einmal zwei Zentimeter, um das Finale der besten Zwölf am Dienstag (13.25 Uhr MESZ) zu erreichen. Vizemeister Camara (Leverkusen) scheiterte mit 7,66 m als 24. klar.

Diskus-Trio im Finale

5.56 Uhr: Das Diskus-Trio um die deutsche Meisterin Julia Fischer (Berlin) hat geschlossen das Finale im Diskuswerfen (Dienstag, 13 Uhr/ARD) erreicht. Die Freundin von Olympiasieger Robert Harting übertraf die geforderte Qualifikationsweite (63 m) mit 63,38 m gleich im ersten Versuch. Neben Fischer schafften auch die EM-Dritte Shanice Craft (62,73/Mannheim) und die frühere WM-Zweite Nadine Müller (64,51/Leipzig) den Sprung ins Finale.

Spiegelburg enttäuscht und scheitert in der Qualifikation

5.14 Uhr: Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (Leverkusen) hat für die erste große Enttäuschung gesorgt. Die mit großen Hoffnungen nach China gereiste 29-Jährige übersprang nur 4,45 m und scheiterte bereits in der Qualifikation. Völlig angefressen verließ Spiegelburg danach das Stadion - ohne Kommentar gegenüber den wartenden Journalisten. Zweimal war Spiegelburg WM-Vierte, einmal Olympia-Vierte. Im Juni war sie 4,75 m gesprungen und hatte Hoffnungen auf einen ganz großen internationalen Erfolg geweckt.

Die frühere WM-Zweite Martina Strutz (Schwerin) und die deutsche Meisterin Lisa Ryzih (beide 4,55 m/Ludwigshafen) erreichten dagegen souverän das Finale am Mittwoch (13 Uhr/ZDF).

Hindernisläuferin Krause erreicht WM-Finale

4.56 Uhr: Die deutsche Meisterin Gesa Felicitas Krause hat das Finale über 3000 Meter Hindernis erreicht. Die einzige deutsche Langstrecken-Läuferin bei dieser WM wurde nach 9:24,92 Minute Zweite ihres Vorlaufs. „Ich habe mich von Anfang an sehr gut gefühlt“, sagte die 23 Jahre alte Frankfurterin. „Nach zwei Kilometern habe ich mir deshalb gesagt: Jetzt ist es egal, ich spare keine Kraft, jetzt will ich direkt ins Finale. 2013 musste ich nach den Vorläufen noch lange zittern, bis ich das Finale erreicht hatte. Das wollte ich nicht noch einmal erleben.“

Der Endlauf der besten 15 findet am Mittwoch um 15.00 Uhr deutscher Zeit statt. „Im Finale wird es schwer“, sagte Krause. „Aber es wäre perfekt, dort eine persönliche Bestzeit zu laufen. Ich liebäugele auch ein bisschen mit dem deutschen Rekord. Aber wir werden sehen, was das Rennen hergibt.“