Amos Adamu aus Nigeria und Reynald Temarii aus Tahiti wurden vorläufig suspendiert. Beide Funktionäre waren zuvor angehört worden.

Zürich. Der Fußball-Weltverband FIFA hat in der Bestechungsaffäre die Exekutivmitglieder Amos Adamu aus Nigeria und Reynald Temarii aus Tahiti suspendiert. Das gab Claudio Sulser, Vorsitzender der Ethik-Kommission des Weltverbandes, am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz in Zürich bekannt. Beide Funktionäre waren zuvor angehört worden. Adamo und Temarii wird vorgeworfen, ihre Stimmen bei der Vergabe der WM 2018 und 2022 für 3 Millionen neuseeländische Dollar (rund 1,6 Millionen Euro) feilgeboten zu haben . Die englische Zeitung Sunday Times hatte am Sonntag nach einer Undercover-Recherche ein Video mit belastendem Material veröffentlicht.

Nun soll eine eingehende Untersuchung des Falls stattfinden. Bis Mitte November sollen endgültige Entscheidungen getroffen werden.

„Das ist ein trauriger Tag für den Fußball. Fußball ist ein Spiel, und in einem Spiel hat man gute und schlechte Spieler. Wir haben die schlechte Seite des Fußballs erlebt. Die gute Seite ist, dass wir schnell reagiert haben und schnelle Entscheidungen getroffen haben“, sagte FIFA-Präsident Sepp Blatter, der auch Präsident der Exekutive ist: „Wir müssen eingreifen, wenn es nötig ist. Wir haben eingegriffen. Wir kämpfen dafür, dass die verantwortlichen Personen im Fußball sich so verhalten, wie es nötig ist.“

Neben Temarii und Adamu suspendierte die FIFA vier weitere Funktionäre, die ebenfalls in die Korruptionsaffäre um die Vergabe der Endrunden 2018 und 2022 verstrickt sein sollen. Dabei handelt es sich um die ehemaligen Exekutiv-Mitglieder Slim Aloulou (Tunesien), Amadou Diakite (Mali), Ahongalu Fusimalohi (Tonga) und Ismael Bhamjee (Botswana).