Nach seiner Super-Show bei den Olympischen Spielen in Peking mit acht Goldmedaillen hat Michael Phelps (24) in Rom andere Ziele.

Rom. Der Schwimm-König will zum Papst. Erfolge stehen für den Rekord-Olympiasieger (14 Siege) bei der WM nicht mehr ausnahmslos im Vordergrund. Trotzdem ist Phelps heiß auf die Weltmeisterschaften. Die Beckenwettbewerbe im Foro Italico beginnen am Sonntag. Eurosport überträgt von 18 Uhr an live.

"Rom ist für mich eine große Herausforderung. Ich habe wieder hart trainiert und bin gereift. Auch die Hitze schreckt mich nicht", sagte Phelps. Aus seinen sportlichen Ambitionen macht er aber ein Geheimnis. "Ich habe meine Ziele für Rom auf einen Zettel geschrieben und sie meinem Trainer Bob Bowman mit den Worten gegeben: Dort ist der neue Phelps." Für Bowman ist sein Schützling "mental der beste Phelps aller Zeiten".

Einen Goldrausch wie in Peking wird es für Phelps in Rom nicht geben. Der 24-Jährige hat sich ein abgespecktes Programm verordnet. Neben den drei Staffeln geht der US-Amerikaner nur über drei Einzelstrecken an den Start. Dafür hat er andere Wünsche. "Ich würde nächste Woche gern den Papst treffen. Auch meine Mutter, die auf dem Weg nach Rom ist, würde Wert darauf legen. Ich glaube an Gott, ohne ihn wäre ich nicht hier."

Die Hoffnungen der deutschen Schwimmer ruhen auf der zweimaligen Olympiasiegerin Britta Steffen (Berlin). Die 25-Jährige startet wie in Peking über 50 und 100 Meter Freistil. Einziger Hamburger im 22-köpfigen deutschen Aufgebot ist Steffen Deibler (22). Der deutsche Meister über 50 Meter Freistil fühlt sich nach dem zweiwöchigen Trainingslager in Ravenna "in bester Verfassung". Seine Ziele über 50 und 100 Meter Freistil: "Ich will mindestens das Halbfinale erreichen und vielleicht deutschen Rekord schwimmen." Seinen ersten Vorlauf krault Deibler am Sonntagvormittag (Eurosport ab 9 Uhr live).

Am Freitag hat der Internationale Schwimmverband Fina das Verbot aller High-Tech-Anzüge von 2010 an nun auch offiziell bestätigt. "Heute ist ein großer Tag für unseren Sport", sagte der scheidende Präsident Mustapha Larfaoui (76; Algerien). Vom 1. Januar 2010 an sollen Schwimmanzüge nur noch aus Textilmaterial ohne Kunststoffbeschichtung bestehen. Dann dürfen Männer nur noch lange Hosen bis zum Knie, Frauen nur noch schulterfreie Badeanzüge bis zum Knie tragen.

Wie erwartet, wurde der bisherige Schatzmeister Julio César Maglione (73; Uruguay) als Nachfolger Larfaouis zum neuen Fina-Präsidenten gewählt. Maglione war der einzige Kandidat.