Der vermeintlich geschmierte Goralczyk hat die Angeklagten Uwe Schwenker und Zvonimir Serdarusic wie erwartet entlastet.

Kiel. Im spektakulären Prozess um angebliche Bestechung im Handball hat der vermeintlich geschmierte Schiedsrichter Marek Goralczyk die Angeklagten Uwe Schwenker und Zvonimir Serdarusic wie erwartet entlastet. «Mir wurde nie Geld angeboten und Nenad Volarevic kenne ich gar nicht», sagte Goralczyk vor der Strafkammer des Kieler Landgerichtes.

Der jetzige Generalsekretär des polnischen Handballverbandes hatte 2007 zusammen mit Miroslaw Baum das Champions-League-Final-Rückspiel zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt geleitet. Goralczyk soll nach Meinung der Anklage vom ehemaligen THW-Manager Schwenker und Ex-Trainer Serdarusic dafür bezahlt worden sein, die Partie zu Gunsten der Kieler verschoben zu haben. Rund 92.000 Euro sollen Goralczyk und Baum über den kroatischen Mittelsmann Volarevic dafür bekommen haben.

***Schiedsrichter bestreitet Vorwürfe der Manipulation***

***Gericht macht Schwenker und Serdarusic den Prozess***

Er habe den Namen Volarevic erst im März 2009 zum ersten Mal gehört, nachdem die Vorwürfe öffentlich wurden, sagte Goralczyk. Baum hatte die Manipulation in der vergangenen Woche ebenfalls bestritten. «Es gab keine Mails, keine SMS und kein Telefongespräch», sagte er, «keine Person hat mit mir über das Spiel und eine eventuelle Manipulation gesprochen.»

Zudem wurde eine Aussage von Igor Ancic verlesen. Der Franzose wechselte im Jahr 2007 aus Montpellier nach Kiel. Volarevic hatte stets behauptet, dass ein Teil der 92.000 Euro für die Vermittlung des Transfers gezahlt wurden. Ancic ließ jedoch verlesen, dass er den Namen Volarevic nicht kenne.

Schwenker und Serdarusic bestreiten, den Sieg gegen Flensburg gekauft zu haben.

(sid/abendblatt.de)