Die deutschen Hockey-Herren sind Europameister. Im Endspiel in Mönchengladbach besiegte Deutschland Erzrivalen Niederlande mit 4:2.

Mönchengladbach. Deutschlands Hockeyherren haben zum ersten Mal seit 2003 wieder den Europameistertitel gewonnen. Im Endspiel siegte die Auswahl von Bundestrainer Markus Weise vor 9500 Zuschauern im ausverkauften Warsteiner Hockey-Park mit 4:2 gegen den Erzrivalen aus den Niederlanden und schaffte damit den siebten Triumph bei kontinentalen Titelkämpfen.

Die Teams, die letztmals bei der EM 1999 im italienischen Padua in einem Finale aufeinandergetroffen waren, verzichteten auf eine Abtastphase und setzten von Beginn an offensive Akzente. Den Lohn dafür strichen die Deutschen schon in der 2. Spielminute ein. Moritz Fürste, der im gesamten Turnierverlauf überzeugende Regisseur des Uhlenhorster HC, drang über rechts in den Schusskreis ein und legte auf den Krefelder Oskar Deecke ab, dessen Querpass der zentral freistehende Kölner Philipp Zeller nur einzuschieben brauchte. Die Niederländer zeigten sich beeindruckt vom Druck des Gegners und wurden in ihre Hälfte gedrängt.

+++Die Einzelkritik der Europameister+++

Umso überraschender fiel der Ausgleich in der 19. Minute, als die deutsche Defensive, die bis zum Finale nur zwei Gegentore in vier Spielen zugelassen hatte, kurzzeitig die Übersicht verlor. Kapitän Max Müller kam im Zweikampf mit Roderick Weusthof einen halben Schritt zu spät, den Schlenzer des Niederländers ins lange Eck konnte der Kölner Torhüter Max Weinhold nicht parieren. In der Folge war die auf hohem technischen und athletischen Niveau stehende Partie ausgeglichen. Die Deutschen leisteten sich den Luxus, sechs Strafecken zu vergeben, bei der letzten jedoch konnte ein gegnerischer Abwehrspieler nur per Unterschenkel auf der Linie klären. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Fürste links unten und brachte seine Farben mit einer 2:1-Führung in die Halbzeit.

Nach der Pause setzten die Teams ihren offenen Schlagabtausch fort, und wieder waren es die Deutschen, die den besseren Start hatten. 42 Minuten waren gespielt, als sich der Mülheimer Thilo Stralkowski im Schusskreis durchtankte. Seine kopfhohe Hereingabe drückte Florian Fuchs vom Uhlenhorster HC über die Linie. Die Entscheidung war das allerdings längst nicht. Die Niederländer schafften zehn Minuten später das Anschlusstor durch ihren Superstar Teun de Nooijer, der eine Ecke in das deutsche Tor verlängerte. Den anschließenden Sturmlauf überstand die deutsche Abwehr jedoch ohne Schaden, und so war es Oliver Korn vorbehalten, zwei Minuten vor dem Abpfiff für die Entscheidung zu sorgen. Der Mittelfeldspieler des Uhlenhorster HC fälschte eine Ecke per Stecher über Hollands Keeper Jaap Stockmann zum 4:2 ab. Der Rest war unbändiger Jubel.