Auch nach der feierlichen Zeremonie herrschte unter den mehr als tausend Ehrengästen in der Handelskammer eine ausgelassene Stimmung.

Hamburg. Eine immense Vielzahl von bekannten straffen Bäuchen, prominenten muskulösen Armen und strammen Waden hatte sich Montagabend auf der Bühne der 5. Hamburger Sportgala in der Handelskammer versammelt. Denn dort oben standen die frisch gekürten Preisträger wie das Ruder-Ass Helke Nieschlag, der HSV-Handball-Star Guillaume Gille und die Profis des FC St. Pauli - ihr Beruf ist der Leistungssport, die täglich körperliche Ertüchtigung. Doch wie sieht es eigentlich bei den Gästen der glamourösen Gala in puncto Sport aus? Wie integrieren denn ehemalige Profisportler wie Tennisspieler Michael Stich Bewegung in ihren Alltag? "Leider schaffe ich es nicht mehr jeden Tag, aber ich versuche schon, dreimal pro Woche zu laufen oder Fahrrad zu fahren", sagte der Olympiasieger von 1992 (im Doppel mit Boris Becker). "Im Sommer ist Tennis übrigens immer noch die schönste Sportart der Welt."

Das würden Christian "Büdi" Blunck und Freddy Ness auch über Hockey sagen. Beide Ex-Nationalspieler können sich auch nach ihrem Karriereende ihre Tage nicht ohne Schweiß und Adrenalin vorstellen, wie Blunck sagt: "Ich freue mich über meinen Trainerjob, laufe und spiele Tennis." Sein nächstes sportliches Ziel: einen Pádel-Tennis-Platz in Hamburg einzurichten. "Diese Mischung aus Tennis und Squash macht total Spaß." Bürgermeister Ole von Beust (CDU) versucht hingegen, spät abends zügig die Außenalster zu umrunden. "Gehen, nicht walken!", wie er betonte.

Auch immer in Action ist RTL- Nord-Moderatorin Susanne Böhm, sie startete im vergangenen Jahr sogar beim Triathlon. "Ich bin wirklich sportlich, langsam stecke ich damit schon die ganze Redaktion an." Ein Seitenblick zu Chef Michael Pohl. "Wir beide laufen am 27. Juni zusammen den Halbmarathon", sagt Hoppe. Motivation genug für den Medienmann, schnell ins Training einzusteigen.

St. Paulis Vizepräsident Bernd-Georg Spies hingegen ist schon vorbildlich dabei, legt im Jahr "dreieinhalbtausend Kilometer auf dem Rennrad" zurück und ist "morgens um 6.30 Uhr des Öfteren in der Alsterschwimmhalle anzutreffen".

Elvira Netzer, seit 32 Jahren mit dem Ehrenpreisträger Günter Netzer verheiratet, outete sich als "bekennende Nicht-Sportskanone". Sie mache aber "von allem ein bisschen. Ein bisschen Skifahren, ein bisschen Joggen, ein bisschen Fitness". Ihre Figur gibt dem partikularen Sportrezept jedenfalls recht. "Ich kenne bis heute nicht mal die Fußballregeln", sagt das ehemalige Model, "das hat sich seit meinem ersten Stadionbesuch nicht geändert. Ich hatte einfach immer nur ihn im Kopf. Und das ist auch heute noch so."