Beim 2:1-Erfolg der Hamburg Freezers gegen die Augsburger Panther wurde der 19-jährige Keeper Niklas Treutle lautstark gefeiert.

Hamburg. Um ein wichtiges Element seines Erfolgsgeheimnisses zu verstehen, musste man Niklas Treutle am Freitagabend in der Kabine der Freezers beobachten. In einem mitreißenden Eishockeyspiel hatten sich die Hamburger mit 2:1 (1:0, 0:1, 1:0) gegen Vizemeister Augsburger Panther durchgesetzt, und der 19 Jahre alte Torhüter war mit mehreren Glanztaten einer der Sieggaranten gewesen. Seinen Namen riefen die 7489 Fans in der O2 World am lautesten. Jeder hätte wohl verstanden, wenn Treutle nach der Partie von seinen Gefühlen übermannt worden wäre oder sich wenigstens beeindruckt gezeigt hätte von seiner zweiten DEL-Partie über die volle Distanz.

Die Ruhe, mit der der im Sommer von den Nürnberg Ice Tigers verpflichtete U-20-Nationalspieler seine Leistung kommentierte, sprach jedoch für sich. "Es hat richtig Spaß gemacht. Ich war gar nicht nervös. Meine Vorderleute haben super gearbeitet und mir geholfen. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden", sagte Treutle so unaufgeregt, wie es seine Art ist. Dafür lobten andere umso mehr. "Der Junge hat was", sagte Freezers-Geschäftsführer Michael Pfad. "Niklas gibt dem Team große Sicherheit und hat seine DEL-Reife nachgewiesen", sagte Trainer Stéphane Richer. "Er strahlt unglaubliche Ruhe aus. Für einen 19-Jährigen ist das erstaunlich", sagte Stürmer Jason King.

Sogar der zum Zusehen verurteilte Marc Lamothe, der im Sommer als Stammtorhüter aus Finnland gekommen war, machte gute Miene zum für ihn bitteren Spiel. "Niklas hat stark gehalten, er hat sich seine Einsätze verdient. Mir bleibt nur, meine Chance ebenso gut zu nutzen wie er, wenn sie wieder kommt", sagte der 37 Jahre alte Routinier. Wer morgen (19.30 Uhr) im nächsten Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt im Tor steht, will Richer erst nach dem heutigen Abschlusstraining bekannt geben. Die Wachablösung im Freezers-Tor dürfte jedoch am Freitag begonnen haben.