Die Mannschaft von Trainer Stéphane Richer unterliegt trotz 3:1-Führung noch 3:5 in Wolfsburg. Zwei Barta-Tore reichten nicht.

Wolfsburg/Hamburg. Wenn man die Aussage von Freezers-Kapitän Alexander Barta als Grundlage nimmt, dass die guten Teams in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die wichtigen Punkte in der Fremde holen, muss man nach dem 3:5 (1:1, 2:1, 0:3) beim EHC Wolfsburg konstatieren, dass der Weg in die nationale Spitze für die "Eisschränke" noch ein weiter ist. Für die Freezers war es saisonübergreifend bereits die fünfte Auswärtsniederlage in Folge. Auch in Wolfsburg sind die Hamburger ein gern gesehener Gast, schließlich warten sie nun schon seit dem 18. Januar 2008 auf einen Sieg in der VW-Stadt.

Dass die Hamburger erneut ohne Punkte die Heimreise antreten mussten, war mehr als unnötig. Selten waren die Freezers einem Sieg in Wolfsburg derart nahe wie am Freitagabend. Das Team von Stéphane Richer, das erstmals in seiner Geschichte in Anlehnung an die Farben der Hansestadt Hamburg in rot-weißen Auswärtstrikots auflief, verschlief den Auftakt komplett. Dabei hatte der Trainer im Vorfeld der Partie gerade davor gewarnt, dass die Niedersachen in ihren Heimspielen überfallartig aus der Kabine kommen. Diese Warnung schien nicht bis zu jedem Spieler durchgedrungen zu sein, denn gerade in den ersten Minuten herrschte im Verteidigungsdrittel, der Jersey-Farbe angemessen, Alarmstufe Rot. Einzig Torhüter Marc Lamothe war es zu verdanken, dass die die Sturm- und Drangphase unbeschadet überstanden wurde.

Es kam dann sogar so, wie es im Sport oft ist: Eine Mannschaft macht das Spiel, die andere trifft. Aus dem Nichts sorgte Brett Engelhardt für die Führung der Freezers, die in der Folge versuchten, in Abwesenheit der Leistungsträger Jean-Philippe Coté (Knie), Michel Ouellet (Leiste), Matt Cohen (Oberschenkel und Joey Tenute (Schulter) mit viel Einsatz gegen feldüberlegene Wolfsburger dagegenzuhalten.

Im zweiten Drittel führten die Gäste sogar durch einen Doppelpack von Kapitän Alexander Barta mit 3:1. Dies sorgte jedoch nicht für die nötige Ruhe im Spiel. Die Freezers standen zu tief und waren nur auf Konter ausgelegt. Eine Strategie, die letztlich nicht aufging. Wolfsburg erhöhte im Schlussabschnitt die Schlagzahl und behielt, wie so oft in den letzten Jahren, die Punkte in Niedersachsen. "Ohne vier Ausländer ist es schwer, in Wolfsburg zu gewinnen. Ich bin mit der Einstellung der Jungs zufrieden, mit dem Resultat natürlich nicht", sagte Richer, der mit seinem Team am Sonntag in Hannover (14.30 Uhr) erneut die Chance hat zu beweisen, dass die Freezers auch auswärts punkten können.

Tore: 0:1 (6:43) Engelhardt (Traverse, Festerling),1:1 (12:39) Furchner (Magowan, Ulmer) 5-4, 1:2 (21:58) Barta (Polaczek, Köttstorfer), 1:3 (30:07) Barta (Bassen, Köttstorfer) 4-5, 2:3 (42:19) Magowan (Milley, Bina) 5-3, 3:3 (49:16) Hospelt (Hoggan, Milley), 4:3 (54:43) Furchner (Ulmer, Magowan), 5:3 (59:00) Magowan (Alavaara) empty-net-goal. Strafm.: 4/16 + 10 Engelhardt (Check gegen Kopf und Nacken). SR.: Piechaczek (Finning). Z.: 2327.