Gegen England gelang die Revanche für die EM-Pleite. Schon zur Pause war die Partie entschieden. Weise trotzdem nicht zufrieden.

Mönchengladbach. Ein souveräner Auftakterfolg für die deutschen Hockey-Herren , der die Ambitionen auf den Heimsieg bei der 32. Champions Trophy in Mönchengladbach eindrucksvoll untermauert. Auch ohne den kurzfristig ausgefallenen Torjäger Christopher Zeller kam der Olympiasieger und Vize-Weltmeister am Sonnabend zu einem 4:2 (4:0)-Erfolg gegen Europameister England und feierte damit auch eine gelungene Revanche für die Finalniederlage bei der EM 2009. Die Weichen auf Sieg stellte die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes an der Stätte ihres WM-Triumphes von 2006 im Mönchengladbacher Hockey-Park schon in der ersten Halbzeit. Oskar Deecke (5.) sowie Jan-Marco Montag (28.), Martin Häner (32.) und Benjamin Wess (35.) jeweils nach Strafecken schossen eine 4:0-Pausenführung heraus. Für die Briten war nach dem Seitenwechsel Ashley Jackson (45. und 66.) zweimal erfolgreich. Nächster deutscher Gegner ist am Sonntag (13.00 Uhr) Neuseeland.

Mit der Leistung vor der Pause war Bundestrainer Markus Weise natürlich zufrieden, im zweiten Durchgang hatte er allerdings einige Kritikpunkte gesehen. „Das waren heute zwei verschiedene Mannschaften und fast zwei verschiedene Spiele“, sagte Weise, der mit dieser Champions Trophy schon die heiße Phase der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2012 in London eingeläutet hat: „Die zweite Halbzeit war nicht in Ordnung.“

Olympiasieger Zeller, der aus Studiengründen im März bei der WM in Indien noch pausiert hatte, sollte eigentlich in Mönchengladbach wieder mit auf Torejagd gehen. Eine Muskelverhärtung ließ seinen Einsatz am Samstag aber kurzfristig platzen. „Ich habe nach dem Aufwärmen entschieden, lieber zu pausieren. Es war eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Zeller. Aber auch ohne ihn legte die deutsche Mannschaft los wie die Feuerwehr. Schon nach 20 Sekunden hatte Montag die erste Chance zur Führung, verfehlte aber das Tor noch knapp.

In der fünften Minute machte es Deecke besser, als er nach schöner Vorarbeit von Florian Fuchs den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Nach einer kurzen Drangperiode der Engländer baute Montag die Führung dann aus, wobei die vorausgegangene Strafecke erst nach einer nachträglichen Entscheidung des neuen Video-Schiedsrichters gegeben worden war (28.).

Auch danach waren die Gastgeber bei Strafecken erfolgreich. Erst traf Häner, in der letzten Aktion vor der Pause dann Wess. Er vollendete eine gelungene Eckenvariante über mehrere Stationen, nachdem er selbst den Ball schon hereingegeben hatte.

Nach dem Seitenwechsel blieb die deutsche Mannschaft nur anfangs souverän, ließ danach den Gegner aber besser ins Spiel kommen. Ergebniskosmetik betrieben die hoch eingeschätzen Engländer, denen allerdins zwei wichtige Leute fehlten, aber Lediglich nach Strafecken durch Jackson. Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) peilt in Mönchengladbach ihren zehnten Erfolg bei der Champions Trophy an. Damit würde sie wieder mit Rekordsieger Australien gleichziehen. Gegen die „Aussies“ hatte es im Vorjahr in Melbourne ebenso eine Finalniederlage gegeben wie im März bei der WM in Indien.