Im Team-Wettbewerb können die Deutschen zu Edelmetall kommen. Der Japaner Tochimoto stürzte in der Qualifikation.

Planica. Deutschlands Skispringer träumen nach einer gelungenen Qualifikation wieder von einer Medaille bei der Skiflug-Weltmeisterschaft in Planica. Michael Neumayer segelte am von einem Sturz des Japaners Shohei Tochimoto überschatteten ersten Tag mit 203 Metern auf Platz fünf. Björn Einar Romören schaffte im Sonnenschein mit 230,5 Metern die Tagesbestweite, verfehlte seinen eigenen Weltrekord aber um 8,5 Meter.

«Eine Team-Medaille ist nicht utopisch. Dafür müssen wir uns aber alle zusammenreißen», sagte Michael Uhrmann mit Blick auf den letzten Saisonwettbewerb am Sonntag. Er landete mit 183,5 Metern auf Position 13. Martin Schmitt als 17. und Talent Richard Freitag bei seiner Flug-Premiere auf Position 28 schafften ebenfalls den Sprung in das WM-Einzelspringen am Freitag und Samstag.

Bundestrainer Werner Schuster war zufrieden: «Wir haben uns deutlich besser als zuletzt präsentiert. Wenn jetzt noch die Überzeugung wächst, können wir hier schöne Flüge von unseren Springern sehen.» Nach Teamsilber bei Olympia visiert er WM-Bronze zum Saison-Abschluss an.

Im Einzel-Wettbewerb hofft der Chefcoach auf einen Top-Ten-Platz. «Ich bin heute dreimal über 200 Meter geflogen und sehr zufrieden. Aber nach vorn brauche ich nicht zu schielen. Da fliegen andere viel besser», sagte Neumayer.

Klarer Goldfavorit bei den insgesamt vier Einzel-Flügen ist der viermalige Olympiasieger Simon Ammann (Schweiz), der auf 225,5 Meter segelte. Romören sprang zwar weiter, hatte aber wesentlich mehr Anlauf als Ammann. Der Überflieger benutzte wieder seine umstrittene Wunder-Bindung, allerdings setzten andere Springer wie die Norweger oder die Polen ähnliche Modelle ein.

«Man sieht, dass es einen positiven Effekt hat. Wir werden im nächsten Jahr reagieren müssen. Aber wir haben das Modell ja noch nicht», sagte Schmitt. Er schlug nicht ganz ernsthaft vor, «Simon Ammann die Bindung runterzuschrauben». Auch Michael Uhrmann hat die «Basteleien» der Norweger und anderer Teams mit Argusaugen beobachtet: «Es wirkt sich sicher aus. Aber bei uns ist entschieden worden, dass wir es nicht einsetzen.»

Chefcoach Schuster hatte aus Sicherheitsgründen («Diese Bindungen sind weit weg davon, TÜV- oder sicherheitsgeprüft zu sein. Wir können nur beten, dass alles gut geht») auf den Einsatz der neuen Bindung verzichtet. Am ersten Tag ging in Planica mit den Modellen Marke Eigenbau alles gut. Nur der Japaner Tochimoto stürzte nach einem technischen Fehler, kam mit schweren Prellungen aber vergleichsweise glimflich davon. Er war mit dem alten Bindungsmodell gesprungen.