Die DSV-Springer lieferten eine maue Leistung ab. Martin Schmitt liegt nach zwei von vier Durchgängen als bester Deutscher auf Rang 18.

Planica/Slowenien (. Deutschlands Skispringer spielen bei der WM-Flugshow lediglich eine Nebenrolle und dürfen nach einer schwachen Auftaktvorstellung nur noch von einer Team-Medaille träumen. Während Doppel-Olympiasieger Simon Ammann nach dem ersten Tag der Skiflug- Weltmeisterschaft in Planica auf Titelkurs liegt, lieferten die DSV- Springer eine enttäuschende Leistung ab. Martin Schmitt liegt nach zwei von vier Durchgängen als Bester aus dem deutschen Quartett auf Rang 18 bereits 73,3 Zähler hinter Ammann. „Man hat gesehen, dass wir einiges von der Spitze weg sind“, meinte Bundestrainer Werner Schuster.

Gesamt-Weltcupsieger Ammann sprang am Freitag 215,5 und 216,5 Meter weit und geht mit einem knappen Vorsprung von 2,8 Punkten vor Adam Malysz in die entscheidenden zwei Durchgänge am Samstag (10.15 Uhr). Der Pole kam auf 217,5 und 215 Meter. Dritter ist Gregor Schlierenzauer aus Österreich, dessen Rückstand auf Ammann allerdings schon 17,2 Zähler beträgt.

Das deutsche Quartett spielt bei der Medaillenvergabe keine Rolle. Schmitt konnte mit Sprüngen von 194 und 200 Meter noch am ehesten überzeugen. „Ich bin erst einmal zufrieden, denn ich habe mich von Sprung zu Sprung gesteigert. Es macht langsam wieder Spaß“, erklärte der 32 Jahre alte Routinier.

Bis zum Mannschafts-Wettbewerb am Sonntag (10.15 Uhr) hofft er auf ein kleines „Skisprung-Wunder“, denn in der momentanen Verfassung scheint die erhoffte Medaille reine Utopie. „Wir zählen sicher nicht zum Favoritenkreis, dürfen uns jetzt aber nicht verrückt machen. Vielleicht gelingt uns eine Überraschung. Dafür müssen sich allerdings alle steigern und zusehen, dass sie so gut wie möglich ins Fliegen kommen“, redete Schmitt Klartext.

Dies trifft vor allem auf seine silbernen Olympia-Mitstreiter Michael Uhrmann und Michael Neumayer zu. „Das war heute nicht toll. Ich bemühe mich, aber es klappt einfach nicht. Ich spüre meine Fehler, kann sie aber nicht abstellen. Es hat schon mal mehr Spaß gemacht“, konstatierte Uhrmann nach seinen Sprüngen auf 185,5 und 201 Meter.

Als 22. hat er die Top-Plätze weit aus den Augen verloren. „Aber es ist WM, deshalb werde ich bis Sonntag versuchen, alles zu geben“, sagte der Bayer. Noch schwächer geriet der Auftritt von Neumayer (27.), der nach 184,5 und 189,5 Metern frustriert und kommentarlos das Weite suchte.

Zufrieden verließ dagegen WM-Neuling Richard Freitag den größten Bakken der Welt. Mit 181,5 und 198,5 Metern erfüllte er bei seinem Skiflug-Debüt als 23. die Erwartungen. „Es hat alles gepasst. Für morgen nehme ich mir vor, möglichst lange in der Luft zu bleiben und vielleicht die 200-Meter-Marke zu knacken“, erklärte der 18-Jährige. Dieses Motto sollte auch für seine erfahrenen Kollegen gelten.