Mit einem Sieg über Neuseeland kann die Elf von Bundestrainer Markus Weise am Dienstag die Vorschlussrunde sicher erreichen.

Neu Delhi/Hamburg. Titelverteidiger Deutschland steht bei der Hockey-Weltmeisterschaft in Indien dicht vor der Halbfinal-Qualifikation. Im Duell der Erzrivalen erkämpfte sich der WM-Champion von 2002 und 2006 am Sonntag in Neu Delhi ein ebenso wertvolles wie verdientes 2:2 (0:1) gegen Tabellenführer Niederlande (10 Punkte) und hat als Zweiter der Gruppe A das Weiterkommen weiterhin selbst in der Hand.

Mit einem Sieg über Neuseeland kann die Elf von Bundestrainer Markus Weise am Dienstag die Vorschlussrunde sicher erreichen, zumal der am Sonntag mit 9:2 gegen Kanada siegreiche Verfolger Südkorea gegen „Oranje“ antreten muss. Die Tore für die DHB-Auswahl erzielten Oliver Korn (44.) und Jan-Marco Montag (63.).

„Wir hatten eine tolle Einstellung und hätten sogar einen Sieg verdient gehabt“, sagte Weise nach dem spannenden Match. Dass es kein Happy End gab, ärgerte Benjamin Weß: „Wir sind super enttäuscht, hatten Chancen, direkt ins Halbfinale zu gelangen. Wenn man sechs Minuten vor Schluss führt und nicht gewinnt, ist es sehr ärgerlich.“

In der Gruppe B hatte sich Europameister England am Sonnabend als erstes Team das Halbfinale erreicht. Die Briten setzten sich 3:2 (1:0) gegen Gastgeber Indien durch und gewannen auch ihr viertes Vorrundenspiel. Gute Chancen auf das zweite Ticket zur Vorschlussrunde hat Australien.

Gegen die Niederlande stand erneut Tim Jessulat als Vertreter von Stammtorwart Max Weinhold zwischen den Pfosten. „Tim hat seine Sache bisher gut gemacht“, lobte Weise den Hamburger, der am Freitag das 4:3 gegen Argentinien mit starken Paraden festgehalten hatte. Gegen das Oranje-Team war der 30-Jährige nach 23 Minuten jedoch machtlos, als Wouter Jolie (23.) die zweite Strafecke vollstreckte. Jessulat konnte den strammen Schuss lediglich hoch ins Tor lenken.

Seine Vorderleute taten sich wie schon gegen Argentinien schwer. Abstimmungsschwierigkeiten im Aufbauspiel waren unübersehbar und auch der Abschluss vor dem gegnerischen Tor klappte nicht. So ließ in der von Taktik bestimmten Begegnung Philip Witte (19.) die beste deutsche Einschussmöglichkeit vor der Pause ungenutzt – eine Riesenchance.

Nach dem Wechsel zog die DHB-Elf das Tempo an. Und nachdem Witte (38./40.) erneut zweimal knapp gescheitert war, erlöste Korn - bedrängt von Gegenspieler Robert van der Hörst – die Deutschen, als er ein schönes Zuspiel von Christoph Menke im Gehäuse von Guus Vogels unterbrachte. Nun ging es auf dem Feld hin und her, gab es Chancen hüben wie drüben, nun war es allmählich das erwartete Spitzenspiel. Vorne lief das Spiel nun deutlich schwungvoller, hinten stand erneut Jessulat seinen Mann. Und als dann nach Martin Häners Lattenschuss Montag zum 2:1 abstaubte, war der Sieg nah. Doch als Jessulat einmal nicht ganz im Bilde war, nutzte Teun de Nooijer dies zum Ausgleich.