Der Hamburger Florian Fuchs und der Kölner Benjamin Wess erzielten die Tore für den Titelverteidiger im Auftaktmatch.

Neu Delhi/Hamburg. Mit großer Moral und unbändigem Willen haben Deutschlands Hockey-Herren einen Fehlstart bei der Weltmeisterschaft in Neu Delhi verhindert. Nach einem 0:2- Pausenrückstand rettete der WM-Champion von 2002 und 2006 am Montag noch ein verdientes 2:2 gegen den als äußerst unbequem eingestuften Weltranglisten-Fünften aus Südkorea. Der Hamburger Florian Fuchs (50. Minute) und der Kölner Benjamin Wess (58.) erzielten die Tore für den Titelverteidiger, der das „Unternehmen Titel-Hattrick“ nun mit einiger Zuversicht weiterverfolgen kann. Im zweiten Gruppenspiel am Mittwoch (12.05 Uhr MEZ) gegen Außenseiter Kanada, der sich am Montag Neuseeland 2:3 geschlagen geben musste, soll der erste Sieg folgen.

Dabei lief eigentlich von Anfang an alles gegen die noch mit drei WM-Champions von 2006 angetretenen Deutschen. Zwei Strafecken in den ersten drei Minuten brachten nichts ein, dafür führte gleich der erste nennenswerte Angriff der Asiaten zum Erfolg durch Hye Sung Hyun (4.). Die recht unerfahrene DHB-Elf versuchte den Schock des frühen Rückstands durch ruhiges Aufbauspiel wegzustecken, doch nach einer Viertelstunde stand es 0:2: Nam Yong Lee (15.) traf mit einem Schuss von der Grundlinie ins kurze Eck. Torhüter Max Weinhold, einer von neun Olympiasiegern 2008 im Kader, sah dabei nicht gut aus und verletzte sich auch noch. Zum Glück konnte der Kölner weitermachen.

In der Folge erhöhte der Titelverteidiger zwar den Druck, aber das Zusammenspiel funktionierte noch nicht so, wie es auf WM-Niveau sein müsste. Hinzu kam die mangelhafte Chancenverwertung: Drei weitere Strafecken durch Martin Hähner (23./24.) und Jan-Marco Montag (31.) fanden nicht den Weg ins gegnerische Gehäuse. Dafür hätten die Südkoreaner, denen Ex-Bundestrainer Bernhard Peters das „wohl beste Konterspiel der Welt“ attestierte, fast noch auf 3:0 erhöht (32.).

Nach der Pause sorgte ausgerechnet der Jüngste im Team für den Umschwung. Einen Pass von Moritz Fürste lenkte der erst 18 Jahre alte Fuchs im Liegen über die Linie – ein sensationelles Tor. Acht Minuten später legte der Jungstar nach der sechsten deutschen Ecke den Ball maßgerecht für Wess auf, der den umjubelten Ausgleich markierte. Für mehr reichte es für die kampfstarken Deutschen, die allerdings bei jedem Konter der Asiaten hellwach sein mussten, trotz aller Bemühungen nicht.