Nach einem umkämpften 29:27-Erfolg stehen die Handballer des THW Kiel im Endspiel der Champions League. Lemgo feiert EHF-Pokalsieg.

Köln. Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat zum dritten Mal in Folge das Champions-League-Finale erreicht und könnte in dieser Saison mit der deutschen Meisterschaft und dem Champions-League-Sieg den Double-Gewinn perfekt machen.

Das Team von Trainer Alfred Gislason gewann im Halbfinale in Köln gegen den spanischen Titelverteidiger und Top-Favoriten BM Ciudad Real nach einer eindrucksvollen Aufholjagd 29:27 (12:15). Im Endspiel am Sonntag (18.00 Uhr/live auf Eurosport) treffen die Kieler auf Rekordsieger FC Barcelona. Die Katalanen hatten zuvor Außenseiter Medwedi Moskau mit 34:27 (17:11) bezwungen.

Die Krone des europäischen Klub-Handballs wird in Köln erstmals im Rahmen eines Final-Four-Turniers vergeben. In den vergangenen beiden Jahren hatte der THW das Endspiel der Königsklasse gegen Ciudad Real noch in Hin- und Rückspiel verloren. Vor der Europacup-Rekordkulisse von 18.679 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Arena waren Christian Sprenger und Filip Jicha mit je sechs Toren beste Kieler Werfer.

Riesenjubel gab es zuvor beim TBV Lemgo: Nach 1996 und 2006 feierten die Lemgoer ihren dritten Europapokal-Sieg der Vereinsgeschichte. Den Ostwestfalen gelang nach einem dramatischen Final-Rückspiel gegen die Kadetten Schaffhausen aus der Schweiz der Triumph im EHF-Pokal. Lemgo musste in der Schweiz zwar eine 28:30 (10:14)-Niederlage hinnehmen, doch der Bundesligist behielt nach dem 24:18-Erfolg aus dem Hinspiel dennoch die Oberhand.

Nach der Schlusssirene starteten die TBV-Spieler in der mit 1500 Zuschauern ausverkauften Schweizersbildhalle ihre Siegesparty. „Die Mannschaft hat das toll gemacht und ist nach einer kleinen Schwächephase ins Spiel zurückgekommen“, meinte TBV-Manager Volker Zerbe. „Wir haben alles aus uns rausgeholt, das war eine großartige Leistung“, sagte Michael Kraus.