Hamburg/Madrid. Der HSV hat das Poker um seinen Pokalhelden verloren. Rückraumspieler Krzysztof Lijewski wird die Hamburger spätestens nach Auslaufen seines Vertrages 2011 verlassen. Die Rhein-Neckar Löwen haben ihm nach Abendblatt-Informationen einen Vertrag vorgelegt, der ihm jährlich netto 400 000 Euro einbringt - etwa das Doppelte seines bisherigen Salärs und 100 000 Euro mehr, als Mitbewerber THW Kiel geboten hatte. Dem deutschen Meister hat Lijewski, 26, am Freitag persönlich abgesagt. Der Pole dürfte damit zu einem der bestbezahlten Spieler der Welt aufsteigen.

"Ich habe dem HSV viel zu verdanken", hat Lijewski stets betont. In Hamburg wurde aus dem etwas zu schmächtigen Talent binnen fünf Jahren ein Linkshänder der Weltklasse, der seinem arrivierten Bruder Marcin (32) in Nationalmannschaft und Verein den Rang streitig macht. Doch der finanzielle Anreiz war zu groß. Bei einem Wechsel bereits im Sommer könnte Lijewski weitere 50 000 Euro Prämie kassieren.

Es ist das erste Mal, dass der HSV einen Spieler zu einem Konkurrenten ziehen lassen muss. "Wir hätten ihn gern gehalten, aber Mannheims Angebot ist fast unmoralisch", sagt Vizepräsident Dierk Schmäschke. Lijewskis Nachfolger könnte der Schwede Oscar Carlén, 21, werden, der in Flensburg bis 2011 unter Vertrag steht.