Hamburg. - Fünf von sechs Begegnungen haben die Handballer des HSV in den vergangenen zwei Jahren gegen Ciudad Real verloren, zwei zuletzt in der Vorrunde der diesjährigen Champions League vor sechs Monaten, 26:32 zu Hause, 28:30 auswärts. "Natürlich sind die Spanier auch diesmal Favorit", sagt HSV-Sportchef Christian Fitzek vor dem Viertelfinale (25. April und 2. Mai), "doch wir sind eine andere Mannschaft als noch vor einem halben Jahr. Wahrscheinlich war der HSV nie stärker als jetzt."

Das mag stimmen. Entscheidend zur Entwicklung des Teams trug die Integration der kroatischen Weltklassespieler Igor Vori und Domagoj Duvnjak bei. Sie kamen im vergangenen Sommer aus Zagreb. "Allmählich wissen beide, was bei uns gespielt wird", sagt Fitzek. Die taktischen Vorgaben von Trainer Martin Schwalb setzen Vori und Duvnjak inzwischen perfekt um. Das war vor einem halben Jahr nicht der Fall. Hinzu kommt: Nach der Genesung von Kreisläufer Bertrand Gille hat Schwalb in Angriff und Abwehr eine hochkarätige Alternative. Und: Am Sonntag steht dem Coach zum ersten Mal in dieser Saison der komplette Kader zur Verfügung. Einzig Krzysztof Lijewski muss derzeit intensiv medizinisch versorgt werden. Weil der wendige Pole gegen die zupackende wie körperlich robuste 5-1-Abwehr der Spanier dringend gebraucht wird, spielt er auch. Gegen die Schulterschmerzen gibt es eine Spritze.

Fitzek: "Wir sind in den vergangenen Monaten stabiler geworden und in der Lage, ein Spiel auch dann zu gewinnen, wenn nicht alles optimal läuft. Das Wissen um diese Qualität gibt der Mannschaft in kritischen Situation die nötige Ruhe." Das bislang letzte Spiel in Ciudad Real, so der Sportchef, habe zudem gezeigt, "dass wir die Spanier auch in deren Halle schlagen können. Die Chancen dazu hatten wir, diesmal werden wir sie auch nutzen."

Für das Viertelfinalhinspiel waren am Freitagabend 8400 Karten verkauft.