Vor dem Handball-Champions-League-Spiel bei Medwedi Tschechow bangt der HSV um den Einsatz seines Rückraumstars Pascal Hens. Den 28-Jährigen plagen weiter Achillessehenprobleme.

Tschechow. In Moskau schneit es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt seit Stunden, doch die Flocken können die Sorgen von Martin Schwalb nicht überdecken. Der Trainer der HSV-Handballer sorgt sich um Pascal Hens. Der 28-Jährige, Weltmeister 2007, kämpft weiter mit Dysbalancen in seinem Körper. Ob er am Abend (17 Uhr MEZ, Eurosport live) im Champions-League-Spiel der Hamburger bei Medwedi Tschechow mitwirken kann, will Schwalb erst nach dem Warmmachen kurz vor dem Anwurf entscheiden.

Beim lockeren Vormittagstraining in der Sporthalle Olimpijski war Hens nur als Zuschauer dabei. Er ließ sich von HSV-Physiotherapeut Niklas Albers behandeln. Krzysztof Lijewski dagegen wird auf keinen Fall spielen können. Der polnische Linkshänder brach das Training wegen einer Adduktorenzerrung ab. Mit einem Sieg in Moskau hätte der HSV das Viertelfinale der Champions League praktisch erreicht.

Pascal Hens hatte sich bei den Olympischen Spielen in Peking im August 2008 im Vorrundenmatch gegen Island den Schienbeinkopf des linken Beines gebrochen. Drei Monte später gab er in der Champions League und in der Bundesliga sein Comeback. Und weil er sofort mit vollem Einsatz zur Sache ging, verzieh ihm sein Körper die lange ungewohnten Belastungen nicht. Zwar spielte er im Januar bei der Weltmeisterschaft in Kroatien wieder eine Hauptrolle in der deutschen Nationalmannschaft, doch die letzten Spiele musste er wegen einer Oberschenkelverhärtung aussetzen.

Zudem schmerzt seitdem seine rechte Achillessehne. Alle bisherigen Behandlungen haben seine Probleme nicht lindern können. Morgen früh um 6.30 Uhr fliegt Hens deshalb von Moskau direkt zum Baseler Achillessehnenspezialisten Bernhard Segesser, die erste Adresse in Europa, auch für die Fußballprofis des HSV.

"Mal ist alles in Ordnung, mal kann ich kaum gehen", beschreibt Hens die Symptomlage in seinem rechten Fuß. "Wenn ich warm bin, habe ich eigentlich keine Schmerzen. Die kommen meist erst am Morgen danach." Trainer Schwalb dosiert daher die Einsätze seines Rückraumstars. Im Bundesligaspiel beim Tabellenletzten Tusem Essen saß der am vergangenen Sonntag 60 Minuten lang auf der Bank. Hens wird aber dringend gebraucht, will der HSV seine ehrgeizigen Saisonziele erreichen.

Maximal noch 27 Spiele sind es in Bundesliga, Champions League und deutschem Pokal bis zum Ende dieser Spielzeit. Während der Meistertitel bei acht Minuspunkten Rückstand auf Titelverteidiger THW Kiel illusorisch erscheint, ist in den anderen beiden Wettbewerb der Griff zur Trophäe weiterhin möglich. Und den wünscht sich HSV-Präsident Andreas Rudolph.

"Ein gesunder Pascal Hens ist für uns unverzichtbar", sagt Trainer Schwalb. Das bewies der 2,03 Meter große Rechtshänder erst vor einer Woche wieder. Im Champions-League-Spiel gegen den spanischen Spitzenklub Portland San Antonio aus Pamplona warf Hens fünfmal aufs Tor, fünfmal zappelte der Ball im Netz.