Fundaciò Pilar I Joan Miró Wer hierher kommt, ist Joan Miró ganz nah: 30 Jahre lang lebte, liebte und arbeitete der katalanische Künstler in den Räumen, die heute der Fundaciò gehören am liebsten übrigens in einem dunklen Dressman-Anzug, der Seriösität verstrahlen sollte. Weihnachten 1983, im Alter von 90 Jahren, starb Miró in seinem Atelier in der berühmten Carrer Joan de Saridakis. Heute sind etwa 6000 Bilder, Zeichnungen, Stiche und Skulpturen aus dem Oeuvre des kompromißlosen Modernisten in den Original-Räumlichkeiten ausgestellt. Das Atelier wirkt noch immer so, als sei Miró nur mal eben einen cafe con leche trinken gegangen, als würde er jeden Moment zurückkommen, sein Sakko über einen Stuhl werfen und vor versammelter Mannschaft weitermalen. ~ Adresse: Carrer Joan de Saridakis 29. Tel: 971 70 14 20. Geöffnet: Di.-Sa. 10-19 Uhr, So. 10-15 Uhr (Sommer) bzw. Di.-Sa. 10-18 Uhr, So. 10-15 Uhr (Winter). Eintritt: 4,80 Euro.

Es Baluard

Palmas neues Vorzeigemuseum wurde in die historische Festungsanlage hineingebaut. Im luftigen Bau mit den hohen Decken und dem teils gläsernen Fußboden hängen seit Anfang 2004 über 300 Exponate der internationalen Kunstelite von Miró bis Magritte, von Chagall bis Picasso. Den kühlen Innenhof mit Cafe, in dem im Sommer auch Konzerte stattfinden, können fußmüde Städtebummler übrigens umsonst betreten. Nettes Bonbon: Auf dem Dach des Baluard-Museums steht ein goldener Rahmen, in dem die Stadt Palma zu einem lebendigen Gemälde wird. ~ Adresse: Plaça Porta de Santa Catalina 10. Tel: 971 90 82 00. Zur Website. Geöffnet: tgl. 10-20 Uhr, 15. Juni bis 30. Sep 10-0 Uhr, 26.12. und 1.1. geschlossen. Eintritt: 6 Euro inkl. Audio-Guide.

Castell de Bellver

Hoch über Terreno thront der trutzige Rundbau einer Königsburg aus dem 13. Jahrhundert: die Burg Bellver. Die Geschichte dieses Gemäuers liest sich wie das Skript eines epochalen Dramas: Der alles überragende Torre de Homenaje war im 14. Jahrhundert ein finsteres Verlies, in dem Palmas Juden eingekerkert wurden, ehe man sie mit Teer übergoß, anzündete und brennend von den Schloßmauern warf. Wer auf dem Wall spazieren geht, dem jagt diese Geschichte noch heute eisige Schauer über den Rücken. Doch es gibt auch Schönes zu entdecken: Das ins Schloß integrierte Museu Municipal zeigt Funde aus der Römerzeit und der von Loggien gesäumte Innenhof ist eine der schönsten Konzertlocations der Insel. ~ Adresse: Anfahrt über C. Camilo Jose Cela. Geöffnet: Mo.-Sa. 8-20.15 Uhr, So. 10-19 Uhr (April-Sep.) bzw. Mo.-Sa. 8-19.15 Uhr und So. 10-17 Uhr (Winter). Eintritt: 2 Euro.

Kathedrale La Seu

Der berühmte katalanische Architekt Antonio Gaudí sagte einmal, La Seu sei der "größte Erfolg in Harmonie, Konstruktion und Mechanik des gotischen Stils". Recht hat er! Das hohe, lichte Gotteshaus aus patiniertem Sandstein ist ein Labsal für die Augen. Im 110 Meter langen Hauptschiff ragen schlanke Säulen 22 Meter hoch in Richtung Gott, und von der Decke her wirft die Sonne tanzende Lichtkringel durch eine reich verzierte Fensterrose. Und Gaudí? Der durfte den Bau nur zum Teil nach seinen Vorstellungen ausformen: Nachdem er einen siebeneckigen Baldachin über dem Altar installierte, wurde Gaudís Verehrung für die Kathedrale den Geldgebern zu kostspielig. Kurzerhand feuerten sie ihn und engagierten an seiner statt Miguel Barceló für die Auffrischung der restlichen Kathedrale. ~ Adresse: Plaça Palau Reial. Geöffnet: Mo.-Fr. 10-15.15 Uhr (Nov.-März) bzw. 10-17.15 Uhr (April-Mai) bzw. 10-18.15 Uhr (Juni-Okt), Sa 10-14 Uhr, So 9, 12 und 13 Uhr Messen. Eintritt: 3,50 Euro, Sonntagsmessen frei.

Museu de Mallorca

Im makellos restaurierten Palau Ayamans stapeln sich über 3000 Fundstücke und Kunstwerke von der Frühgeschichte bis zum Barock. Praktisch: Damit niemand in den übrigens bemerkenswerten Irrgängen aus archäologischen Funden, Möbeln, Skulpturen und sakralen Kunstwerken verlorengeht, hat die Museumsaufsicht einen detaillierten Lageplan erstellt. ~ Adresse: Casa Desbrull, Carrer de la Portella 9. Geöffnet: Di.-Sa. 10-19 Uhr, So. 10-14 Uhr. Eintritt: 2,40 Euro, Sa/So gratis.

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Pueblo Espanyol

Das Pueblo Espanyol ist verdichtete Kunstgeschichte: eine hyperreale Zusammenstallung verkleinerter Bauten und Monumente aus allen Regionen Spaniens. Einträchtig stehen hier die Al Hambra von Granada, der Torre del Oro aus Sevillia und der Puerta del Toledo der Ciudad Real nebeneinander. Das Miniatur-Spanien aller Regionen und Epochen ist dabei keine bloße Aneinanderreihung von Gebäuden, sondern ein lebendiges Freilichtmuseum, in dem Einheimische vorführen, wie einst Glas geblasen, Keramik getöpfert, Leder gegerbt und Teppiche geknüpft wurden. Shopper aufgepasst: Wer nach originellen Souvenirs für Daheim sucht, wird in den Mini-Läden des Pueblo Espanyol mit Sicherheit fündig. ~ Adresse: Carrer Poble Espanyol 39. Geöffnet: Mo.-Fr. 9-18 Uhr. Eintritt: 5 Euro.

Palau Real de l’Almudaina

Der Palau Real de l’Almudaina hat eine bewegte Geschichte: Diente er einst den maurischen Wesiren als Alcazar und den aragonischen Königen als Palast, ist er heute Sitz der spanischen Militärführung Mallorcas und, bei Staatsbesuchen, die Residenz von König Juan Carlos I. Ist der König gerade nicht da, können seine erlauchten Gemächer sogar besichtigt werden. ~ Adresse: Carrer del Palau Reial. Geöffnet: Mo.-Fr. 10-18.30 Uhr (Sommer) bzw. Mo.-Fr. 10-14 und 16-18 Uhr (Winter), Sa. 10-14 Uhr. Eintritt: 3,20 Euro.

Basilika und Kloster St. Francesco

Auf den Grundmauern einer Moschee entstand dieses Franziskanerkloster mit marmornen Seitenkapellen und eindrucksvoller Fensterrose. Wer das reich verzierte Barockportal der Basilika durchschreitet, findet hinter dem Hauptaltar das Grabmal des berühmten Schriftstellers, Philosophen und Geistlichen Ramón LLull, dessen Bekehrung zum Glauben eng mit dem Inselleben verbunden ist. Im Kreuzgang des imposanten Baus ist heute eine Schule untergebracht. ~ Adresse: Plaça de Sant Francesc 7. Geöffnet: Mo.-Sa. 9-12.30 und 15.30-18 Uhr, So 9-12.30 Uhr. Eintritt: 1 Euro.

Santa Eulàlia

Wer die dreischiffige Kirche betritt, ist erst einmal mit Nachtblindheit geschlagen. Sobald das Auge das nötige Sehpurpur produziert hat, um in der Düsternis des hochgotischen Architektur-Meisterwerks sehen zu können, schimmert die hohe Halle mit dem prunkvollen Interieur in einem gedämpften, unwirklichen Licht. Der große Barockaltar ist, treu dem Namen der Epoche, in dem er gefertigt wurde, eine perola barroca . Gewidmet ist er Eulàlia, der damaligen Schutzpatronin Barcelonas. Der Platz vor der Kirche diente übrigens noch bis zum Ende des 16. Jahrhundert als Friedhof; anschließend wurde er als Marktplatz genutzt. ~ Adresse: Plaça de Santa Eulàlia 2. Geöffnet: Mo.-Sa. 7-13 und 17.30-20 Uhr, So 8.30-13.30 und 16.30-20.30 Uhr. Eintritt: frei.