Stade/Sunde. Die Partei Die Linke hält eine zweite Ortsbegehung im Sunder Wald mit externen Experten bis Anfang Oktober für absolut notwendig. Hintergrund sind die umstrittenen Baumfällaktionen in dem Waldgebiet. Wegen des dortigen Holzeinschlags mit schwerer Technik gerieten führende Mitarbeiter der Stader Kreisverwaltung in die Kritik. Unter anderem wird von Umweltschützern beanstandet, dass das Vorgehen im Wald den Boden nachhaltig geschädigt haben könnte.

Während einer unabhängigen Begehung im Sunder Wald haben sich die Kreistagsabgeordneten Heinz Haselmeier (SPD) und Benjamin Koch-Böhnke (Die Linke), sowie der Oldendorfer Ratsherr Peter Wortmann (Grüne) die Forstschäden im Sunder Wald angesehen. Koch-Böhnke: "Die Schäden waren offensichtlich und bedürfen einer schnellstmöglichen Aufklärung." Zwischen der Darstellung der Kreisverwaltung über den Ablauf der Forstarbeiten und dem tatsächlichen Zustand der Forstschäden bestünden erhebliche Differenzen und dringender Klärungsbedarf.

Der Linken-Politiker hatte bereits einmal die Kreisverwaltung aufgefordert, externe Fachleute des Umweltverbands BUND und den Forstämtern "Bereich Nord-Ost" in den Umweltausschuss einzuladen. Diese Forderung wurde von der Kreisverwaltung jedoch abgelehnt. Der CDU-Abgeordnete Oliver Grundmann kritisierte damals den Antrag der Linken harsch und bezeichnete ihn als eine "bodenlose Frechheit", da er den Mitarbeitern des Amtes Unfähigkeit attestieren würde.

Nach Ansicht Koch-Böhnkes spreche für eine erneute Begehung, dass die vorangegangene Waldbegehung des Naturschutzamtes mit den Kreistagsabgeordneten am 1. September allem Anschein nach nur in Bereichen des Waldes stattfanden, in denen es kaum Forstschäden gibt. ,,Kreistagsabgeordnete sind keine Forstexperten. Wenn wir uns Klarheit verschaffen wollen, müssen wir unabhängige Experten zu Rate ziehen", so Koch-Böhnke in seinen Antrag. Zudem fordert der Linken-Politiker, Journalisten zu der Begehung hinzu zu ziehen, um auch die Vorwürfe von Mitarbeitern des Landkreises gegenüber der Presse zu prüfen.

Der Leiter der Naturschutzbehörde, Uwe Seggermann, hatte im Kreisausschuss gesagt, dass die in der Zeitung abgebildeten Fotos mit Forstschäden nicht im Sunder Wald entstanden seien und es sich um eine Pressekampagne handle.