Wer einen Wald ökologisch umbauen will, sollte großes Interesse daran haben, dass der kostbare Waldboden nicht geschädigt wird.

Und wer anderen Leuten Vorgaben macht, wie sie sich als Spaziergänger auf einem Naturlehrpfad zu verhalten haben, sollte selbst vorbildlich vorangehen. Doch was man im Sunder Wald an Verwüstungen sieht, erweckt den Eindruck, der Wald werde ausgeplündert, ohne Rücksicht auf Verluste.

Der Landkreis Stade lässt verlautbaren, er wolle aus dem Nadel- einen Mischwald machen. Doch wieso wurden dort auch zahlreiche Eichen und Buchen abgeholzt? Ausgerechnet jene Baumarten also, die der Kreis angeblich dort fördern will, die sich aber auf dem aktuellen Holzmarkt viel teurer verkaufen lassen als Nadelbäume.

Die wenig überzeugende Antwort des Landkreises: Der Borkenkäfer soll schuld daran sein. Doch Waldexperten sagen, dass der Schädling in diesem Jahr überhaupt kein Problem für unsere Region war. Vielleicht kommt er dann im nächsten Jahr. Genug geschwächte und beschädigte Bäume findet er ja nun im Sunder Wald.

Sicher, Holz wird als kostbarer, nachwachsender Rohstoff hoch gehandelt. Waldbesitzer haben auch das Recht, ordentlich Geld damit zu machen. Doch die Stader Kreisverwaltung traut sich anscheinend nicht, diese Haltung offensiv zu vertreten.

Hinweise, wie man sich im Wald zu verhalten hat, können Spaziergänger in unserer Region nun getrost ignorieren. Der Waldbesitzer weiß es schließlich selbst nicht.