Es gibt einen neuen Zeitplan für den Beginn der Bauarbeiten im Rathausquartier. Verzicht auf Keller wegen drohender Grundwasserabsenkung.

Buxtehude. Wann geht's denn endlich los mit den Bauarbeiten im Buxtehuder Rathausquartier? Diese Frage dürften sich viele Bürger stellen, die bisher davon ausgegangen sind, dass noch im November die Abrissbagger anrücken werden. Doch davon ist jetzt keine Rede mehr. Wie Bürgermeister Jürgen Badur und Prokurist Andreas Zimmermann von der Projektentwicklungsgesellschaft Niederelbe (PEN), die die neue Einkaufswelt rund um das Rathaus plant und vermarktet, mitteilen, wird der Abriss der bestehenden Gebäude erst im Januar des kommenden Jahres losgehen.

+++ Ein neues Gesicht für die Altstadt +++

Das heißt zum einen, dass das Weihnachtsgeschäft der Gewerbetreibenden in der Langen und Breiten Straße ohne die von vielen befürchteten Behinderungen durch die Abrissarbeiten abläuft und zum anderen, dass der Wochenmarkt noch bis Ende des Jahres wie gewohnt in der Altstadt bleibt. Zum Dritten bedeutet es, dass auch der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr auf dem Petriplatz stattfinden kann.

Als Gründe für diese zeitliche Verschiebung gibt Zimmermann ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren an. Da wäre zum einen die Gefahr der Grundwasserabsenkung in der Altstadt. "Wenn wir Erdarbeiten vermeiden, birgt das weniger Risiken für die umliegenden Gebäude", sagt Zimmermann. Die Bohrungen für den Keller wären bis zu sechs Meter tief gegangen, was vor allem für das historische Rathaus oder angrenzende Häuser hätte fatal werden können. Ein Baugrundgutachten hatte empfohlen, auf weite Teile der Unterkellerung zu verzichten.

Da spielte der PEN der Kauf des Buxtehuder Brauhauses in die Hände. Er führte dazu, dass die Planungen der Architekten noch einmal neu aufgerollt werden konnten - zumal er bedeutete, dass der Verlust der Fläche von 1100 Quadratmeter im Kellergeschoss, die Teil der bisherigen Entwürfe war, durch den überirdischen Flächengewinn sozusagen kompensiert wird.

Darüber hinaus hatte sich die PEN gemeinsam mit der Stadt und dem Altstadtverein Gedanken gemacht, wie man Umsatzeinbußen der Geschäftsleute vor Weihnachten verhindern kann. Nach altem Planungsstand wären sechs Wochen lang täglich bis zu 40 Lkw über die Lange Straße gerumpelt, vollbeladen mit Schutt und Erde von den Abrissarbeiten. Insgesamt wären es 800 Lkw gewesen. Die Sorge der Geschäftsleute war, dass sich kaum ein Kunde mehr in diesen Teil der Innenstadt verirrt, wenn er dort nur Lkw aus dem Weg springen muss und von oben bis unten mit Dreck bespritzt wird.

"Jetzt fällt weit weniger Bauschutt an, weshalb auch keine 800 Lkw mehr benötigt werden", sagt Zimmermann. Auch sei mit weniger Erschütterungen zu rechnen, die die umliegenden Gebäude gefährden könnten. Generell gehe er davon aus, dass die gesamten Bauarbeiten weit weniger als bisher angenommen in der Innenstadt zu spüren seien, fügt er hinzu. Lediglich im Inneren der Gebäude sollen bereits im Dezember kleinere Abbrucharbeiten beginnen, für die zwei bis drei Container seiner Ansicht nach reichen werden. Sowohl der Sonnabend als auch der Mittwoch, wenn Wochenmarkt ist, werden von den Bauarbeiten aber ausgenommen.

Auf die Fertigstellung der neuen Einkaufswelt soll der spätere Abrissbeginn keinen Einfluss haben. Wie ursprünglich geplant, soll das ganze Gebäudeensemble Ende 2012 stehen, die Wohnungen im Obergeschoss sollen Ende März 2013 bezugsfertig sein. Eine gemeinsame Eröffnung der neuen Einkaufswelt werde es aber nicht geben, sagt Zimmermann.

Peter Schmidt, Vorsitzender des Altstadtvereins, zeigt sich mehr als zufrieden über die Verschiebung des Baubeginns. Er sei glücklich, dass Stadt und PEN auf die Sorgen der Geschäftsleute eingegangen seien und sich die Dinge so ergeben hätten. Um nun dafür zu sorgen, dass auch von Januar an Kunden in die betroffenen Geschäfte kommen, soll ein Baustellenmarketing auf die Beine gestellt werden, erklärt Wirtschaftsförderin Kerstin Maack. "Wir wollen dafür eine Arbeitsgruppe gründen, die Ideen sammelt."

Eine frohe Kunde gibt es schließlich noch mit Blick auf die diesjährige Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt, die auszufallen drohte. Spenden von PEN und Stadt haben dafür gesorgt, dass die rund 30.000 Euro für die Reparatur und das Aufhängen doch noch zusammenkamen und Buxtehude wieder im Lichterglanz erstrahlen wird.