Anfang 2013 soll das neue Rathausquartier komplett fertig sein. Die Bauarbeiten in der Innenstadt sollen im Oktober beginnen.

Buxtehude. Der Countdown läuft für den Start der Bauarbeiten im Buxtehuder Rathausquartier. Ende September wollen die Stadt Buxtehude als Verkäufer und die Stader Projektentwicklungsgesellschaft Niederelbe (PEN) als Käufer den sogenannten Grundstücksveräußerungsvertrag über 1,73 Millionen Euro offiziell unterzeichnen. Danach, so erläutern Bürgermeister Jürgen Badur und PEN-Geschäftsführer Helmut Lührs, soll so schnell wie möglich der Abriss der alten Gebäude beginnen. Lührs geht davon aus, dass das ungefähr im Oktober der Fall sein wird. "Wir legen viel Wert darauf, alles störungsfrei umzusetzen."

Damit meint er, dass die rund anderthalb Jahre währenden Bauarbeiten sowohl für die Anlieger als auch für die Besucher der Buxtehuder Innenstadt so wenig Belastungen wie möglich mit sich bringen sollen. Es wurden Abstimmungsgespräche zwischen Altstadt- und Wirtschaftsförderungsverein geführt, und auch mit den Beschickern des Wochenmarkts auf dem Petriplatz wurde darüber verhandelt, wohin der Markt ausweichen könnte. In der engeren Auswahl sind laut Michael Nyveld, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Bauen, der sogenannte Parkplatz Grün an der Hansestraße und der große Parkplatz im hinteren Bereich des Hafens.

Bisher sieht der Fahrplan des Investors vor, dass der Abriss der alten Gebäude Ende des Jahres beendet ist und danach die Arbeiten an den Kellern beginnen. Ende Mai sollen sie abgeschlossen sein, womit die Innenstadt die "knifflige Phase" überstanden hätte, wie Lührs es formuliert. Bis Ende 2012 sollen der Neubau fertig und die rund 5000 Quadratmeter umfassenden Gewerbeflächen übergabereif sein. Die auf rund 2000 Quadratmetern geplanten 15 bis 18 Wohnungen sollen im ersten Quartal 2013 folgen.

Lastwagen sollen fast ausschließlich über die Lange Straße die Baustelle anfahren, erläutert PEN-Prokurist Andreas Zimmermann. In der ersten Phase werden das rund 40 Fahrzeuge am Tag sen. Da das Pflaster der Kirchenstraße unter Denkmalschutz steht, wird es mit einer Folie, über die eine Asphaltdecke kommt, vor den schweren Sattelzügen geschützt. Auch bei den weiteren Bauarbeiten geht Helmut Lührs auf Nummer sicher. Damit die PEN nur für eventuelle Schäden an Gebäuden haften muss, die auch wirklich aufgrund der Bauarbeiten entstanden sind, soll vor Beginn der Arbeiten ein sogenanntes Beweissicherungsverfahren laufen. In diesem Verfahren werden bereits bestehende Schäden dokumentiert.

Ein Bauzaun wird die Baustelle rund um das historische Rathaus einzäunen. Das Rathaus selbst wird von den gesamten Umbauarbeiten jedoch ausgeschlossen bleiben. In der Langen Straße wird die Fußgängerzone für Baufahrzeuge aufgehoben werden, die Kirchenstraße wird vom Brauhaus bis zur Langen Straße für Pkw gesperrt. Außerdem entfallen dort alle Parkplätze. Die Abtstraße in Richtung Lange Straße ist aber befahrbar. Darüber hinaus wird auch der Petriplatz benötigt, auf dem drei Baucontainer stehen sollen. Direkt hinter dem Rathaus und am Brauhaus werden zwei große Kräne errichtet.

Fußgänger können sich zwar nach wie vor in der Innenstadt bewegen, jedoch müssen sie an der Langen und Breiten Straße mit weniger Platz rechnen. "Die Wege werden wir mit Baken kennzeichnen", sagt Zimmermann. An den Wochenenden sollen die Arbeiten ruhen, ansonsten werden sie täglich von zirka sechs bis 19 Uhr laufen.

Und wer wird nun alles in das neue Rathausquartier einziehen, wenn es fertig ist? "C & A und ein dm-Drogeriemarkt sind sicher", sagt Lührs. Mit H & M sei er noch in Verhandlungen, deshalb könne er dazu nichts Konkretes sagen. Sicher ist nur, dass der Investor parallel dazu auch mit anderen, nach eigener Aussage "hochkarätigen Textilgeschäften" in Kontakt steht, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen, falls H & M doch nicht klappt. "Die Nachfrage der Unternehmen ist jedenfalls größer als der Platz, den wir anbieten können", sagt Lührs.