Die Anlage in Krefeld könne mit der Dow-Anlage bei Stade verglichen werden. Das zeige, dass andere Optionen möglich seien.

Stade. Dass Krefeld auf Gas- und Dampfturbinenkraftwerk setzt, soll Vorbild für Stade sein. Die Bürgerinitiative Stade-Altes Land begrüßt das Aus für ein geplantes Kohlekraftwerk am Chemiestandort Krefeld in Nordrhein-Westfalen. Die Chemieanlage in Krefeld könne, so die BI, von der Größe und der Struktur mit der Dow-Anlage bei Stade verglichen werden. Das zeige, so BI-Sprecherin Ingrid Meyer-Schmeling, dass auch bei Stade andere Optionen als Kohlekraft möglich seien.

Am Chemiestandort Krefeld plant der Stadtwerkeverbund Trianel mit seinen Kooperationspartnern nach dem Aus für das Kohlekraftwerk an einem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk, das direkt an den Chemiepark angegliedert wird. Dieses Kraftwerk, das eine elektrische Leistung von bis zu 1200 Megawatt in einer Doppelblockanlage liefern wird, soll innerhalb der kommenden sechs Jahre entwickelt werden, so Martin Hector, Geschäftsführer der Trianel Kraftwerk Krefeld Projektgesellschaft mbH & Co. KG.

Die Dow plant bei Stade-Bützfleth den Bau eines Kohlekraftwerks mit Dampf-Wärme-Kopplung, um von den Schwankungen am Stromweltmarkt unabhängig zu sein. Der Konzern hat im Jahr 2009 den "Responsible Care Preis" erhalten, da er mittels eines besseren Verfahrens in der Chlorproduktion bis zu 9500 Tonnen weniger klimaschädliches CO2 im Jahr ausstößt. "Im gleichen Zuge plant Dow nach wie vor den Neubau eines Kohlekraftwerks, das gemeinsam mit dem von E.on geplanten Kohlekraftwerk den Klimawandel mit 11 Millionen Tonnen Kohlendioxid anheizen wird", sagt BI-Sprecherin Meyer-Schmeling. Die BI plädiert angesichts dieser Zahlen dafür, so wie in Krefeld auch in Stade auf ein Gas- und Turbinenkraftwerk zu setzen.