Jörg Bode sagt, diese sollten wegen des Ausstiegs aus der Atomenergie gefördert werden

Stade. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) ist für eine Lösung der Kernenergieproblematik auf europäischer Ebene. Ein alleiniger Atomausstieg Deutschlands würde das Risiko einer atomaren Verstrahlung der Umwelt im Falle eines Unfalls nicht mindern, wenn wenige Kilometer von den Grenzen der Bundesrepublik andere Staaten der EU Atomkraftwerke betreiben oder errichten würden. "Die Strahlung macht an der Deutschen Grenze nicht halt", sagte Bode bei einem Besuch in Stade.

In Deutschland müsse nun überlegt werden, ob die Kohlekraft nicht als Brückentechnologie gefördert werden sollte, um den Übergang von der Stromgewinnung aus Atomkraft hin zu erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Dies erfordere eine fachliche Diskussion über Kosten, Preise und Standorte. "Wir müssen bei der Debatte aber aufpassen, dass wir uns als Industriestandort nicht kaputt machen", sagte Bode. Dass Deutschland über produzierende Industrie verfüge, habe sich während der Wirtschaftskrise als großer Vorteil herausgestellt. Diesen Vorteil müsse man auch künftig bewahren.

Die Hansestadt Stade, die von Bode als ein wichtiger wirtschaftlicher Entwicklungsraum im Land Niedersachsen bezeichnet wurde, ist weiterhin bei dem Energiekonzern E.on als möglicher Standort für ein neues Kohlekraftwerk im Gespräch.