Wentorf. 85.000 Euro hat die Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach gekostet. Erste Daten versprechen: Das rechnet sich schnell.

Die Gemeinde Wentorf hat einen ihrer guten Vorsätze in die Tat umgesetzt und produziert jetzt eigenen Strom: Im Frühjahr wurde auf dem Dach des Rathauses an der Hauptstraße eine Photovoltaikanlage installiert, die die Verwaltung seit Mitte Juni mit Strom versorgt. 60 Prozent werden zur Deckung des Eigenbedarfs genutzt, 40 Prozent ins öffentliche Netz eingespeist.

Die 171 Solar-Module mit einer Leistung von je 410 Watt wiegen insgesamt rund 3550 Kilogramm und bedecken 530 Quadratmeter des Daches. Richtung Süden sind es 250 Quadratmeter, Richtung Osten 160 und Richtung Westen 120 Quadratmeter Fläche. Die Kosten liegen bei rund 85.000 Euro.

Photovoltaik: Wentorf installiert 171 Solarstrom-Module

Seit Inbetriebnahme wurden bereits knapp 10.000 Kilowattstunden Ökostrom produziert und rund 4000 Kilogramm Kohlendioxid eingespart. Mit 64.000 Kilowattstunden pro Jahr wird gerechnet, davon 39.000 für den Eigenverbrauch.

Bürgermeisterin Kathrin Schöning und ihr Mitarbeiter Rodja Groß stellen die neue Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach vor, deren Daten auf das Display im Foyer übertragen werden.
Bürgermeisterin Kathrin Schöning und ihr Mitarbeiter Rodja Groß stellen die neue Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach vor, deren Daten auf das Display im Foyer übertragen werden. © Christa Möller | Christa Möller

„Die Gemeinde spart so rund 11.700 Euro an Stromkosten“, sagt Bürgermeisterin Kathrin Schöning sichtlich erfreut. Im Rathaus verbraucht die EDV-Anlage besonders viel Energie.

Batteriespeicher für überproduzierten Strom wäre zu teuer

25.000 Kilowattstunden nicht eigenverbrauchter Strom wurden ins Netz eingespeist und vom E-Werk Sachsenwald vergütet, wie Rodja Groß vom Sachgebiet Bauen und Entwicklung erläutert. Die Einnahmen dafür liegen bei etwa 1750 Euro.

Die Installation eines Batteriespeichers hingegen wäre für die Gemeinde zu teuer gewesen. „In diesem Monat wurden 13 Haushalte über diese Anlage mit Ökostrom versorgt“, berichtet Groß. Die Anlage werde sich bei den aktuellen Strompreisen nach sieben bis acht Jahren amortisieren.

Bürgermeisterin will alle Gebäude mit Photovoltaik versorgen

Die Bürgermeisterin will nach der Sommerpause einen Grundsatzbeschluss vorbereiten – zur Versorgung aller Gebäude der Gemeinde mit Solarstrom. Kathrin Schöning befürwortet diesbezüglich so viel Dachfläche wie möglich. Sie sagt überzeugt: „Man muss das Thema Wirtschaftlichkeit noch anders betrachten, mehr den Nutzen für die Gemeinschaft sehen.“

Im Eingangsbereich des Rathauses erhalten die Besucher über ein Display tagesaktuelle Informationen zur Nutzung. Ein Ausbau der klimafreundlichen Stromerzeugung ist geplant, immerhin hat das Land Schleswig-Holstein insgesamt zehn Millionen Euro für die Förderung auf Schuldächern bereitgestellt. Bei positivem Bescheid könnten im nächsten Jahr auch auf den Dächern von Grund- und Gemeinschaftsschule sowie Gymnasium Photovoltaikanlagen installiert werden.