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Wir wohnen in einer Eigentumsanlage, die Ende 1972 fertiggestellt wurde. Auf die Frage, wie sich die Einheiten am besten dämmen lassen würden, riet uns eine Firma, dies von innen zu tun. Ist dies tatsächlich der beste Weg, um Heizkosten zu sparen?

Sofern man die Wahl hat zwischen Außen- und Innendämmung hat, sollte immer die Außendämmung bevorzugt werden. Der größte Vorteil besteht darin, dass man von außen wesentlich dickere Dämmschichtstärken auftragen kann als von innen und somit höhere Energieeinsparungen erzielen kann. Außerdem ist Außendämmung aus bauphysikalischer Sicht von Vorteil, denn die Konstruktion ist dann nicht so starken Temperaturschwankungen ausgesetzt. Bei Innendämmung wird auch der Taupunkt nach innen verlagert, was eher die Gefahr von Feuchtigkeitsschäden bzw. Schimmelbefall begünstigt. Ist allerdings eine Außendämmung nicht möglich, so kann bei fachgerechter Ausführung auch innen gedämmt werden. Zu nennen ist hier die Kalziumsilikatplatte, die schimmelhemmend wirkt. Je nachdem, welches System gewählt wird, ist das Nutzerverhalten entscheidend. So gibt es Systeme, die innenseitig eine Dampfbremse vorsehen. Diese darf dann nicht zerstört werden, indem Schrauben gebohrt werden. Das Lüftungsverhalten ist bei der Innendämmung wichtig, damit die Raumluft nicht zu feucht ist. Wie hoch die Energieeinsparung konkret ausfällt, lässt sich mit einer Energieberatung herausfinden, beispielsweise in Form eines Hamburger Energiepasses, der auch bezuschusst wird.

Experte: Nicola Beck, www.energiebauzentrum.de

Antwort zu "Gibt es Ausnahme von Dämmpflicht?" unter www.abendblatt.de/leserfragen

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