Die 23 Teams im Protour-Rennen. Die Cyclassics stehen wieder im Zeichen der Sprinter-Elite. Fünf von zehn Siegern kamen aus Italien.

Ausreißer haben es bei den Cyclassics nicht leicht. Gern überlassen die Sprintstars frechen Underdogs auf der ersten Hälfte der Mammutdistanz von mehr als 240 km die Szenerie für forsche Vorstöße. Doch wenn es ernst wird, haben die Spurtspezis Zabel & Co. das Feld fast immer unter Kontrolle.

Nur im Premierenjahr 1996 war es dem italienischen Nobody Romano Brasi gelungen, als Solist auf der "Mö" zu triumphieren. Die 13 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Bert Dietz sind bis heute der größte Vorsprung eines Cyclassics-Siegers geblieben.

So wird auch in diesem Jahr wieder mit einer Sprintankunft gerechnet. Immerhin haben sich mit Thor Hushovd (Norwegen), dem Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France, dem Cyclassics-Sieger von 2004, Stuart O'Grady (Australien), dem dreimaligen Weltmeister Oscar Freire (Spanien), dem Cyclassics-Sieger von 2001, Erik Zabel (Unna), oder Titelverteidiger Felippo Pozzato (Italien) Meister ihres Fachs angesagt.

Daß erneut ein Italiener ganz oben steht, ist nicht unwahrscheinlich - sie haben schließlich fünf von zehn Cyclassics-Siegen eingefahren. 2000 feierten die Treter vom Apennin durch Gabriele Missaglia, Francesco Casagrande und Fabio Baldato sogar einen Dreifach-Triumph, im Vorjahr gab es wie schon 2003 einen Doppelerfolg.

Auf Azzurri-Power vertraut auch wieder das Team Gerolsteiner. Kapitän ist Davide Rebellin (34). In den letzten drei Jahren belegte er die Ränge drei, zwei und fünf. Nachdem er gerade die Brixia-Rundfahrt gewinnen konnte, dürfte er besonders motiviert in Hamburg an den Start gehen. Zumal ihm nicht, wie vielen anderen Mitvaforiten, die schwere Tour in den Beinen steckt.

T-Mobile schickt nun doch Matthias Kessler ins Rennen, der eigentlich für die Deutschland-Tour geschont werden sollte. Da dem T-Geschwader aber nach der Kündigung des unter Dopingverdachts stehenden Jan Ullrich (Sieger 1997) und der Absage des Tour-Dritten Andreas Klöden ein namhafter Siegfahrer fehlte, darf der Nürnberger Tour-Etappensieger nun sogar als Kapitän ins Rennen gehen.

Dennoch ruhen die deutschen Hoffnungen vor allem auf Milram-Kapitän Erik Zabel. Gelingt ihm in diesem Jahr als erstem Fahrer der zweite Triumph bei den Cyclassics?