Berlin. Noch sorgt die kalte Jahreszeit für Frostnächte in Serie. Dennoch lohnt es sich bereits jetzt Pflanzen fürs Gemüsebeet vorzuziehen.

Noch sendet der Frühling keine milden Vorboten aus. Dennoch wissen erfahrene Hobbygärtner, dass die Zeit vorbei ist, in der die Füße hochgelegt werden. Wer darauf abzielt, im Frühjahr gewisse Nutzpflanzen im Gemüsebeet zu haben, sollte jetzt zu Topf, Humus und Schaufel greifen. Geschützt vor Kälte, Niederschlag und Schädlingen in den eigenen vier Wänden, schafft es dieses vorgezogene Gemüse ab Frühjahr auch im Garten zu gedeihen.

Gemüse ziehen im Winter: Was ist wichtig?

Zuhause Lebensmittel zu züchten ist für viele Menschen nicht nur eine Freizeitbeschäftigung. Gesunde Ernährung aus unbelasteter Aufzucht wird nicht nur mit Blick auf wachsende Bio-Abteilungen im Supermarkt immer gefragter. Das eigene Essen zu Hause anzubauen spart zudem hohen Transportaufwand und hilft damit beim Klimaschutz. Damit die Pflanzen im Mai robust genug sind, ins Freie verpflanzt zu werden, braucht so manches Gemüse eine Schonzeit. In kleinen Töpfen am Fensterbrett ausgesät, können Sämlinge besonders kälteempfindlicher Gattungen drei Monate lang Kraft tanken.

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Empfehenswert ist dabei eine Positionierung an einem Südfenster mit viel Sonneneinstrahlung. Weil im Januar und Februar selbst an den sonnigsten Plätzen zu wenig Wärmeeinstrahlung für viele Jungpflanzen eintritt, helfen erfahrene Gemüsezüchter zudem oft mit speziellen LED-Lampen für die Aufzucht.

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Im Januar und Februar vorziehen: Gemüsesorten für die Fensterbank

  • Aubergine: Für das mediterrane Gemüse bieten deutsche Breitengrade nicht unbedingt die perfekten Bedingungen. Deshalb ist die Vorkultur ab Anfang Februar besonders wichtig.
  • Süßkartoffeln: Da die Aussaat mit Sämlingen oft nicht gelingt, bietet es sich an, Bio-Pataten anzuschneiden und ab Januar, spätestens Februar, einige Wochen im Wasser austreiben zu lassen. In sandigem, nährstoffreichem Boden gedeihen sie bis zur Verfplanzung im Mai.
  • Chili: Ein Spätstarter ist die aus Südamerika stammende Gewürzpflanze. Wie die artverwandte Paprika sollte sie ab Anfang Februar ausgesät werden. Stehen die Blätter im Mai im Saft, kann sie ins Gewächshaus versetzt werden.
  • Salate: Während der Eisbergsalat schnell in die Breite schießt und erst im April an der Reihe ist, können verschiedene Kopfsalate bereits ab Februar verkultiviert werden. Nach fünf bis sieben Wochen ist der Salat bereits verzehrfertig. Vorsicht: Über 20 Grad keimt Kopfsalat nicht. Daher nicht über Heizkörper voziehen.
  • Physialis: Das Gegenteil gilt für die Andenbeere. Sie bevorzugt warme Standorte zwischen 20 und 25 Grad. Sind die Samen mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt, sollten sie in wenigen Wochen keimen und dann in einen größeren Topf umgesetzt werden. Sobald keine Frostnächte mehr drohen, kann sie ins Freie verpflanzt werden.
  • Kohlrabi: Eine Dankbare Kulturpflanze für Anfänger ist der Kohlrabi. Ab Februar vorgezogen, kann er bereits im März ins Gemüsebeet umgesetzt werden. Eine zweite Chance gibt es im April und selbst im Juli kann noch einmal im Haus vorgezogen und einen Monat später verpflanzt werden.

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Bereits im Januar wagt sich nur ein Gemüse aus dem Haus. Die Zuckererbse braucht nicht besonders viel Wärme und lässt sich schon in den Wintermonaten im Frühbeetkasten oder im Gewächshaus ziehen.