Brüssel. Rumänien und Bulgarien sollen zum 1. Januar 2007 gemeinsam in die EU aufgenommen werden. Vorher jedoch müssen die beiden südosteuropäischen Staaten ihre Reformen einem harten Praxistest unterwerfen. Die neuen demokratischen und wirtschaftlichen Strukturen müßten wirklich fest verankert sein, sagte EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen vor dem Europaparlament in Brüssel. "Das sieht eine Super-Safeguard-Klausel vor, mit der der Beitritt um ein Jahr verschoben werden kann."

Grundsätzlich geht die Kommission in ihrem gestern vorgelegten Fortschrittsbericht davon aus, daß beide Länder das Ziel 2007 schaffen. Verheugen hofft, daß die Verhandlungen mit Rumänien noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können. Mit Bulgarien ist das schon geschehen. In Bulgarien und vor allem in Rumänien machten Korruption und Organisierte Kriminalität nach wie vor Probleme, heißt es in dem Fortschrittsbericht. Auch auf anderen Gebieten müsse mehr getan werden, damit die Behörden das neue Recht auch wirklich umsetzen.

Einen ersten Fortschrittsbericht will die Kommission im Herbst 2005 auch für Kroatien vorlegen. Beitrittsverhandlungen mit dem Balkanland soll laut Beschluß der europäischen Staats- und Regierungschefs 2005 beginnen. Die Kommission schlug vor, Kroatien dann 105 Millionen Euro sogenannte Vorbeitrittshilfen zu zahlen. Für 2006 seien 140 Millionen Euro vorgesehen, über spätere Beträge sei noch nicht entschieden.