Berlin. Die Ampel-Regierung will eine Kindergrundsicherung einführen. Mit diesem Instrument sollen Kinder, die derzeit in Hartz-IV-Haushalten oder in Familien mit niedrigem Einkommen leben, besser unterstützt werden. Zudem ist die geplante Kindergrundsicherung als System gedacht, um verschiedene Sozialleistungen, die es für Kinder und Familien gibt, zusammenzuführen.
Bis es soweit ist, hat die neue Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) einen Sofortzuschlag für einkommensschwache Familien angekündigt. Der Zuschuss soll etwa 2,7 Millionen Kindern und Jugendlichen ein Plus im Geldbeutel bringen, erklärte Spiegel kürzlich.
Über die Summe des Sofortzuschlags wurde lange diskutiert. Wie "Business Insider" nun berichtet, sollen Familien bis zu 25 Euro pro Monat erhalten, wenn sie Hartz IV, Sozialhilfe oder einen Kinderzuschlag beziehen.
Verhandelt wird der Zuschlag aktuell zwischen dem Bundesfamilienministerium unter Ministerin Spiegel, dem Bundesarbeitsministerium unter Hubertus Heil (SPD) und dem Bundesfinanzministerium mit Christian Lindner (FDP).
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Hartz IV: So hoch könnte der Sofortzuschlag ausfallen
Nach Informationen von "Business Insider" hat das Bundesarbeitsministerium dem Betrag jedoch nicht final zugestimmt. Dort will man deutlich weniger dafür ausgeben. Im Gespräch seien zunächst zehn Euro als Sofortzuschlag vorgesehen. Unklar sei bislang, wie sich das Bundesfinanzministerium verhält.
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Der Paritätische Gesamtverband begrüßte die Ankündigung von Familienministerin Spiegel, einen Sofortzuschlag auf den Weg zu bringen, bis die Kindergrundsicherung eingeführt ist. Die von der Ministerin vorgeschlagenen 25 Euro pro Monat seien dabei „das absolute Minimum“, hieß es.
Die Regelsätze für Kinder und auch für Erwachsene gehörten „grundsätzlich auf den Prüfstand“, forderte der Gesamtverband. Er verwies darauf, dass diese „schon bei der Einführung von Hartz IV künstlich kleingerechnet wurden und seitdem den Mindestbedarf von Kindern und Erwachsenen nicht abdeckten“. (aju/afp)
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