Es war mutig von Hamburgs SPD-Landesvorsitzenden Ingo Egloff, öffentlich aufzuzeigen, welche Schwierigkeiten er mit der Kampagnenstrategie der Genossen im Willy-Brandt-Haus hat.

Tatsächlich ist es eines der Hauptprobleme der in den Umfragen taumelnden Partei, dass intern nicht geklärt wurde, ob man als Regierungs- oder als Oppositionspartei in die Auseinandersetzung gehen will. Peer Steinbrück hatte seine Leute schon vor etlichen Wochen davor gewarnt, einen zu agitatorischen Wahlkampf zu betreiben.

Die SPD hat zweifellos ihren Anteil daran, dass Deutschland einigermaßen gut durch die Wirtschaftskrise gekommen ist. Sie muss sich nun entscheiden, ob sie seriös und selbstbewusst um die Stimmen jener werben will, die bereit sind, das zu honorieren. Der Kanzlerkandidat kann ein glaubwürdiger Absender dieser Botschaft sein, wenn er aufhört, sich unglaubwürdig als Volkstribun zu inszenieren. Angela Merkel wirkt da im Gegensatz zu ihm authentischer.