Die Söhne des Altkanzlers sollen in den Vorstand berufen werden. Die ZNS-Stiftung ihrer Mutter und Helmut Kohl einigten sich auf Kohls Rückzug.

Berlin. Altkanzler Helmut Kohl will den Streit mit der „ZNS Hannelore Kohl Stiftung“ beilegen. Es zeichne sich eine Lösung in dem Bemühen ab, dauerhaften Schaden von der Stiftung abzuwenden, erklärte das Büro des CDU-Politikers und bestätigte einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Am Wochenende hatte es ein Gespräch zwischen Kohls Rechtsanwalt Stephan Holthoff-Pförtner und ZNS-Präsidentin Ute Ohoven gegeben. Kohls Rückzug bei der Stiftung bleibe aber endgültig.

Bei dem Treffen wurde vereinbart, dass Kohls Söhne Walter und Peter der Stiftung in Erinnerung an ihre Mutter beitreten können, wenn sie es wünschen. Beide Seiten wären damit einverstanden, erklärte Kohls Büro. Stiftungs-Vorstand Klaus Mayer betonte, man habe von Anfang an vorgeschlagen, dass auch einer der Söhne Kohls in den Vorstand komme. Bisher hätten sich diese aber nicht dazu geäußert. Am 13. Juli findet Mayer zufolge eine Sondersitzung des Vorstands und des Kuratoriums statt, bei der es um die Zukunft der Hannelore-Kohl-Stiftung gehen wird.

Altkanzler Kohl hatte in der vergangenen Woche nach einem Streit über eine neue Satzung alle seine Ämter bei der Stiftung niedergelegt, die sich um Menschen mit Schäden am Zentralen Nerven-System (ZNS) kümmert. Seine Vorschläge für eine „zukunftsorientierte Verschlankung der Strukturen und eine Neuverteilung der Verantwortlichkeiten“ seien von Kuratorium und Vorstand abgelehnt worden.

Die erste Ehefrau Kohls hatte 1983 das Kuratorium ZNS und 1993 die Hannelore-Kohl-Stiftung gegründet. Am 5. Juli 2001 nahm sich die 68-Jährige das Leben. Sie litt an einer schweren Lichtallergie und konnte das Haus zuletzt nur noch bei Dunkelheit verlassen.