SPD-Landtagsabgeordnete Sören Link setzt sich in der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters in Duisburg mit 71,96 Prozent der Stimmen durch.

Duisburg. Knapp zwei Jahre nach der Loveparade-Katastrophe haben die Duisburger in einer Stichwahl den früheren SPD-Landtagsabgeordneten Sören Link zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Den bisherigen OB Adolf Sauerland (CDU) hatten sie wegen des Unglücks in einem spektakulären Bürgerbegehren abgewählt.

Der 36-jährige Link erhielt bei der Stichwahl am Sonntag 71,96 Prozent der Stimmen. Sein Gegenkandidat aus der CDU, der ehrenamtliche Duisburger Bürgermeister Benno Lensdorf (69), blieb mit 28,04 Prozent chancenlos. Die Wahlbeteiligung lag bei 25,75 Prozent der gut 365 000 Wahlberechtigten, wie Wahlamtsleiter Burkhard Beyersdorff mitteilte.

Link feierte seinen Triumph im "Cafe Museum“ gegenüber dem Rathaus. Drei Lokalrunden habe er versprochen, berichtete ein Mitarbeiter. Drei weitere kämen vom Duisburger SPD-Chef, dem NRW-Innenminister Ralf Jäger. Zuvor war Link vor dem Rathaus mit einem großen Strauß roter Nelken empfangen worden. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) gratulierte: "Diese eindeutige Entscheidung ist ein echter Neuanfang für Duisburg und seine Bürgerinnen und Bürger“, erklärte sie.

Mit dem Machtwechsel in Duisburg werden nun alle Großstädte des Ruhrgebiets "rot“ regiert. Der neue Duisburger Verwaltungschef steht aber vor einer schweren Aufgabe: Er muss die verfeindeten Lager in Stadt und Rathaus versöhnen und zugleich in der hoch verschuldeten Stadt zweistellige Millionenbeträge einsparen. Bei der Loveparade im Juli 2010 hatte es eine Massenpanik gegeben, bei der 21 Menschen ums Leben kamen. (abendblatt.de/dpa)