Der frühere Staatssekretär der Verteidigung, Ludwig-Holger Pfahls, hat jetzt im Prozess in Augsburg das angekündigte Teilgeständnis abgelegt.

Augsburg. Bereits beim Prozessauftakt hatte Ex-Verteidigungsstaatssekretär Ludwig-Holger Pfahls durch seinen Anwalt angekündigen lassen, dass er ein Teilgeständnis ablegen werde. Am Montag hat Pfahls dann im Prozess um seine Vermögensverhältnisse vor dem Landgericht Augsburg zugegeben, Millionen auf Auslandskonten und in Firmen vor Gläubigern versteckt zu haben. Den Entschluss zur Aussage begründete der 68-Jährige damit, dass er in der Untersuchungshaft ausreichend Zeit gehabt habe, sich über den „Fall aus der Beletage“ Gedanken zu machen. „Ein Neubeginn muss sein“, sagte Pfahls.

Bereits zum Prozessauftakt am vergangenen Mittwoch hatte der Jurist über seinen Anwalt erklären lassen, dass er Millionen besaß und sich gleichzeitig als mittellos darstellte. Pfahls muss sich unter anderem wegen Bankrotts, falscher Versicherung an Eides statt, Steuerhinterziehung und Erpressung verantworten.

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Er war 1999 untergetaucht, nachdem im Zusammenhang mit dubiosen Rüstungsgeschäften des Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber der Verdacht auf Schmiergeldzahlungen aufgekommen war. 2004 wurde Pfahls in Paris gefasst und 2005 in Augsburg wegen Vorteilsannahme und Steuerhinterziehung verurteilt. Wenig später kam er frei, weil ihm die Untersuchungshaft angerechnet wurde. Der ehemalige CSU-Politiker gab daraufhin an, dass er völlig mittellos sei und Forderungen der öffentlichen Hand nicht begleichen könne.

Das Verteidigungsministerium verlangte rund 3,8 Millionen Mark (etwa 1,9 Millionen Euro) von Pfahls und das Finanzamt mehr als 991.000 Euro Steuern. Doch die Ermittler kamen dem Ex-Rüstungsstaatssekretär erneut auf die Spur: Pfahls, seine Frau und weitere Personen wurden Ende 2010 verhaftet. (abendblatt.de/dpa)